08. August 2025 – dpa Nachrichten

Gefahr im Wohnumfeld

Land will mit Radon-Messaktion Menschen schützen

Das Gas Radon ist ein unsichtbarer Feind in Wohnungen und oft Ursache für Lungenkrebs. Das Land will der Belastung auf den Grund gehen und hat ein Messprogramm aufgelegt.

x7x4vmsnbq-v9-ax-s2048.jpeg
In Sachsen-Anhalt läuft ein Programm zur Radonmessung in Privatwohnungen. (Symbolfoto), Foto: Uli Deck/dpa

Menschen in Teilen von Sachsen-Anhalt können ihre privaten Wohnräume auf das nicht wahrnehmbare und radioaktive Edelgas Radon untersuchen lassen. Je Wohnung werden im Rahmen eines Programms zwei kostenlose Messboxen zur Verfügung gestellt, wie das Ministerium für Wissenschaft, Energie, Klimaschutz und Umwelt in Magdeburg mitteilte. Konkret greift das Programm demnach für Menschen im nördlichen Landkreis Harz, dem Burgenlandkreis sowie dem südwestlichen Saalekreis und dem östlichen Landkreis Mansfeld-Südharz.

Dort gebe es aus geologischen Gründen viele Radon-Quellen im Untergrund. Die Messboxen sollen laut Ministerium für ein Jahr aufgestellt werden, im Idealfall im Wohn- und Schlafzimmer. Die Messaktion gelte für Mietwohnungen und Einfamilienhäuser und werde über eine Online-Plattform organisiert. Es stünden Messgeräte für 560 Wohnungen zur Verfügung, hieß es.

Besondere Radon-Gebiete im Land ausgewiesen

Landesweit gelten 15 Gemeinden und Gemeindeverbände im Harz und Mansfeld-Südharz seit Ende 2020 als Radonvorsorgegebiete mit besonderen Regelungen für Wohngebäude, Neubauten und Arbeitsplätze. Das im Boden natürlich vorkommende Radon ist laut Bundesamt für Strahlenschutz ein häufiger Auslöser von Lungenkrebs. Man kann das Edelgas nicht sehen, riechen oder schmecken. Bei schlechter Lüftung kann sich Radon in bodennahen Innenräumen ansammeln.

Aktuelle Nachrichten aus Sachsen-Anhalt

undefined
Radio Brocken
Audiothek