16. November 2022 – Radio Brocken
Die Stiftung Warentest hat wieder einige Produkte des alltäglichen Lebens intensiv unter die Lupe genommen.
Der große Smartphonetest
Man braucht sie zum Telefonieren unterwegs, zum Navigieren oder einfach um im Internet zu surfen und die neuesten Instagram-Posts zu checken: Smartphones sind heutzutage überall und jedes Jahr kommen unzählige neue auf den Markt. Um bei all der Vielfalt einen Überblick über die Modelle zu bekommen, hat Stiftung Warentest 26 Smartphones von 155 € bis 1 660 € getestet. Wir verraten Ihnen, welche am besten abgeschnitten haben.
Die Falter unter den Smartphones
Bei den Tests waren auch sogenannte „Falter“ dabei. Gemeint sind damit nicht etwa Schmetterlinge, Motten oder andere geflügelte Lebewesen, sondern Smartphones, welche einen klappbaren Bildschirm besitzen. Getestet wurden das Galaxy Z Fold4 und das Galaxy Z Flip4 von Samsung. Den Klappfunktions-Test mit 30 000 Faltvorgängen bestanden beide Falter ohne Probleme. Aufpassen sollten Sie beim Bildschirm jedoch trotzdem: um die Smartphones gut „klappbar“ zu machen, ist ihr Bildschirm sehr weich, wodurch sie nicht sehr kratz-resistent seien, so Stiftung Warentest. In der Gesamtbewertung erhielt das Galaxy Z Fold4 eine glatte 2,0, das Galaxy Z Flip4 eine 2,3. Doch diese Innovation hat auch ihren Preis: Stolze 1 660 € kostet das Galaxy Z Fold4, das Galaxy Z Flip4 kostet 875 €. Besser als beide ist laut Stiftung Warentest das Google Pixel 6 für 585 Euro. Ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis findet sich auch beim Nothing Phone und dem Google Pixel 6a.
Kopf-an-Kopf-Rennen
Ebenfalls einen stolzen Preis hat das neue Apple iPhone 14 Pro mit 1 300 € und das Samsung Galaxy S 22 Ultra mit 1160 €. Dabei liefern sich beide Smartphones ein Kopf-an-Kopf-Rennen, wobei des iPhone mit einer Gesamtbewertung von 1,6 knapp gewinnt. Es überzeugt mit sehr zuverlässiger Gesichtserkennung, tollem Display und guten Videoaufnahmen. Doch mit einer Gesamtbewertung von 1,7 ist auch das Samsung Galaxy sehr gut dabei. Seine Stärken sind der Fingerabdrucksensor und die zwei Zoomobjektive der Hauptkamera, wodurch eine bis zu 10-fache Vergrößerung möglich ist. Die getesteten Smartphones von Apple schlagen sich dabei auch insgesamt am besten im Test. Das Apple iPhone 14 Pro ist mit der 1,6 der Stiftung-Warentest-Testsieger, das Apple iPhone 14 teilt sich mit einer Gesamtbewertung von 1,7 den zweiten Platz mit dem Samsung Galaxy S22 Ultra. Das Samsung Galaxy S22+ bekommt mit 1,8 den dritten Platz im Test. Ebenfalls mit einer eins vor dem Komma schneiden das Google Pixel 6, das Oppo Find X5 Pro und das Samsung Galaxy S22 ab. Diese drei Smartphones sind mit einer Gesamtbewertung von 1,9 bei den besten des Tests mit dabei.
Smartphones mit Ausdauer
Wer nach einem Smartphone mit langer Akkulaufzeit sucht, der hat mit dem Sony Xperia 10 IV für 485 € einen echten Langläufer. Fast 55 Stunden hält der Akku aus, ohne zwischendurch geladen werden zu müssen. Auch das mehr als doppelt so teure iPhone 14 Pro kann sich mit einer Akkulaufzeit von 40 Stunden sehen lassen. Das Oppo A77 5G hat mit 45 Stunden zwar eine etwas bessere Akkulaufzeit als das iPhone, ist jedoch mit einer Gesamtbewertung von 2,7 deutlich schlechter bewertet als das Apple Smartphone und das Sony Xperia. Die schwächste Laufzeit des Tests hat das Samsung Galaxy S22 für 780 €. Laut Stiftung Warentest hält es nur 25 Stunden ohne laden durch.
Auf dem neuesten Stand bei Smartphones bleiben
Das Smartphone, welches Sie kaufen wollen, ist nicht dabei? Stiftung Warentest testet kontinuierlich Smartphones und veröffentlicht die Ergebnisse mehrmals im Jahr. Unter test.de/handys finden Sie die Ergebnisse.
Saug- und Wischroboter
Die Stiftung Warentest hat für den Monat November Saug- und Wischroboter genauer untersucht. Viele Haushalte in Deutschland besitzen bereits solche fleißigen Helfer – doch welche Geräte sind empfehlenswert? Die Roboter haben ihre individuellen Stärken in bestimmten Bereichen, weswegen man beim Kauf auf die jeweiligen Anwendungsbereiche achten sollte.
Was wurde getestet?
Im Test waren vierzehn Saugroboter verschiedener Marken. Zehn von diesen besitzen eine Wischfunktion und ggf. eine Servicestation. Die Stiftung Warentest kaufte bis Mitte des Jahres die Geräte ein. Im September 2022 sind dann die Einkaufspreise gleichzeitig online recherchiert worden, um gerechte Vergleichswerte zu gewährleisten.
Ablauf der Versuche
Vor dem Beginn der Prüfungen wurden die Wassertanks der Kombi-Wischgeräte mit demineralisiertem Wasser befüllt und die jeweiligen Wischtücher befeuchtet. Nach den Vorbereitungen sind die Geräte auf einem Fliesenboden gefahren, der mit angetrockneten Kaffeeflecken, Ölschmutz und Ruß verunreinigt wurde. Um die Verunreinigungen zu beseitigen, hatten die Roboter insgesamt fünf Versuche. Neben diesem Test hat die Stiftung Warentest in einem ca. 20 Quadratmeter großen Testraum zusätzlich die Flächenabdeckung des Wischtuchs im Wischmodus untersucht. Zusammen aus den beiden Tests leitete die Stiftung Warentest ab, wie gründlich und gleichmäßig die jeweiligen Wisch- und Saugroboter beurteilt werden können.
Was sind die Ergebnisse?
Die Stiftung Warentest konnte im Resultat sechs Geräte mit dem Prädikat ´Gut´, sowie vier Geräte mit ´Ausreichend´ bewerten. Der Rest wurde mit dem Prädikat ´Befriedigend´ eingestuft. Der Testsieger ist nach den Prüfungen der Roborock S7 MaxV Ultra.
Welche Roboter sind empfehlenswert?
Für Hartboden ist der Roborock S7 MaxV empfehlenswert. Er saugt bis auf lange Haare und Fasern alles weg. Seine Servicestation saugt Staub und Dreckwasser in Tanks. Diese Bequemlichkeit kostet 1400 Euro. Der Neato D8 hingegen kann durchaus mit langen Haaren umgehen und diese entfernen. Außerdem ist er der Preis-Leistungs-Sieger, wenn ausschließlich die Saugroboter betrachtet werden. Der Wisch- und Saugroboter Medion X40 SW ist vor allem für Haushalte mit Tieren geeignet, denn er hat eine rotierende Bürste, die auch kurze, hakelige Fasern mitnimmt. Der absolute Testsieger ist der Miele RX3 für 660 Euro. Der Saug-Wisch-Kombi Medion X40 SW kostet 300 Euro, saugt Hartboden sehr gut und wischt immerhin befriedigend.
Smart Watches
Die Smart Watch ist für viele mittlerweile zum täglichen Begleiter geworden. Dabei haben die schlauen Uhren allerhand praktische Funktionen: Sie können den Schlaf aufzeichnen, haben Fitnessfunktionen oder können ihre Besitzer mit leichten Vibrationen am Handgelenk besonders sanft wecken. Im Internet gibt es bei diesen Uhren teils große Preisunterschiede. Stiftung Warentest hat deswegen 15 Uhren in verschiedenen Preiskategorien getestet. Wir verraten Ihnen, welche Uhren für gut befunden wurden und welche Ihr Geld weniger wert sind.
Testverfahren
Getestet wurde unter anderem die Handhabung der Uhren, die Akkuleistung und die Stabilität und Verarbeitung. Bei den Fitnessfunktionen wurden die Genauigkeit der Pulsmessung, des Schrittzählers und der Streckenmessung getestet. Weiterhin spielte auch die Kommunikation und sonstigen Funktionen der Uhren eine große Rolle. Hier wurde beispielsweise bewertet, wie gut das Telefonieren mit den Uhren geklappt hat oder auch wie gut die Schlafüberwachung funktioniert. Außerdem war für Stiftung Warentest auch der Datenschutz ein sehr wichtiger Punkt. Leider konnten hierbei keine der Uhren überzeugen.
Gute Fitnessfunktionen auch für wenig Geld
Was positiv ist: Gute Smart Watches gibt es auch schon für relativ wenig Geld. Sehr gute Fitnessfunktionen bekommt man bei Huawei mit dem Modell Watch Fit 2 Active Edition schon für ca. 140 €, so die Stiftung Warentest. Wer etwas mehr Geld zur Verfügung hat, ist bei Huawei auch mit dem Modell Watch GT 3 Pro Titanium (330 €) sehr gut bedient. Auch beim Anbieter Garmin mit seiner Venu 2 Plus (410 €) oder Fenix 7 (625 €) finden sich sehr gute Fitnessfunktionen. Wer Apple Produkte bevorzugt, hat mit der Apple Watch Series 8 eine Uhr, die nicht nur im Fitnesstest, sondern auch in der Gesamtbewertung mit einer eins vor dem Komma überzeugt. Weniger gute Fitnessfunktionen haben laut Stiftung Warentest hingegen die drei Uhren Watch S, Redmi Watch 2 Lite und Watch S1 Active von Xiaomi. Auch in der Gesamtbewertung erreichen diese Uhren nur ein „befriedigend“. Ebenfalls nur „befriedigend“ in der Gesamtbewertung, sowie in den Fitnessfunktionen war der Anbieter Denver mit dem Modell SW-173 (43 €) und das Modell Watch Free von Oppo (88 €).
Apple bei Kommunikation vorn
In der Kategorie Kommunikation liegen die Modelle Watch Series 8 für 540 € und Watch SE (2022) für 339 € von Apple mit einer Bewertung von 1,3 am weitesten vorne. Ein Nachteil bei Apple-Uhren ist jedoch, dass diese nur mit Apple-Produkten zusammenarbeiten. Wer jedoch ein Smartphone mit Google-Betriebssystem nutze, wird in dieser Kategorie mit den Modellen Galaxy Watch5 und Galaxy Watch 5 Pro von Samsung am besten bedient sein, so Stiftung Warentest.
Schlafüberwachung und Akkulaufzeit
Der Schlaf lässt sich mit allen getesteten Uhren überwachen. Im Test wurden die Uhren dafür von drei Probanden drei Nächte lang getragen und am Ende darauf bewerten, wie realistisch und informativ die Ergebnisse waren. Neben dem Modell Vívomove Sport von Garmin schneidet hier der chinesische Anbieter Amazfit mit dem Modell T-Rex 2 am besten ab. Auch die Akkulaufzeit ist beim Modell von Amazefit mit beachtlichen 523 Stunden am besten. Garmin kann sich mit dem Modell Fenix 7 behaupten – 480 Stunden hält der Akku hier im Normalbetrieb ohne Trainingsmodus. Weniger gut schneiden laut Stiftung Warentest allerdings die Apple-Watches und das Samsung Galaxy Watch 5 ab. Ihr Akku hält im Normalbetrieb ohne Trainingsmodus nur 58 Stunden.
Weihnachtszeit ist Stollenzeit – Der große Stollentest
Das wohl beliebteste Gebäck zur Weihnachtszeit ist der Stollen. Dieser ist in vielen verschiedenen Varianten erhältlich. Neben Dresdner Christstollen mit Rosinen, gibt es auch Stollen-Varianten mit Quark-, Mandeln- und Mohn. Und auch die Preise variieren bei Stollen teils sehr stark. Gerade in Zeiten starker Inflation ist die Versuchung groß, an den teilweise teuren Gebäckstücken zu sparen. Doch lohnt sich das auch? Stiftung Warentest hat in einem Test 18 Stollen getestet. Wir fassen die Ergebnisse für Sie zusammen.
Testverfahren
Getestet wurden 18 Stollen. Leider konnten nur Stollen mit Rosinen getestet werden. Diese Stollenvariante ist besonders lange haltbar, sodass andere Varianten zur Zeit des Tests noch nicht verfügbar waren. Immerhin vier der getesteten Stollen waren auch mit Marzipan gefüllt. Getestet hat die Stiftung Warentest auf Schadstoffe in den verwendeten pflanzlichen Fetten, Nutzerfreundlichkeit der Verpackung, Deklaration und im Sensorischen Urteil auch Geschmack. Sieben Mal wurde von Stiftung Warentest das Qualitätsurteil „gut“ vergeben, neun Stollen bekamen eine Bewertung von „befriedigend“, zwei der Stollen erhielten leider nur ein Qualitätsurteil von „ausreichend“.
Qualität hat seinen Preis
Da der Geschmack bei Stollen das Entscheidende ist, war das sensorische Urteil mit einer Gewichtung von 55% am Gesamturteil besonders wichtig. Fünf der getesteten Stollen waren Dresdner Stollen. Bei Dresdner Stollen gibt es traditionell genaue Vorgaben zum Herstellungsort und zu Menge und Art der Zutaten. Diese sollen die gute Qualität von als „Dresdner Stollen“ bezeichneten Stollen garantieren und das zeigt sich auch im Test: alle der fünf getesteten Dresdner Stollen erreichten ein gutes Qualitätsurteil. Vier der fünf getesteten Dresdner Stollen erhielten sogar ein sensorisches Urteil von „sehr gut“. Ein Stollen sticht dabei besonders hervor: der Dresdner Christstollen von Dr. Quendt. Mit einem sensorischen Urteil von 1,0 ist er der Beste unter den Dresdner Stollen und damit gleichzeitig auch der Beste im Test. Das Gute für den Verbraucher ist dabei, dass der Stollen von Dr. Quendt auch der günstigste Stollen unter den Guten ist. Pro Kilogramm kostet dieser ca. 9 Euro. Ungefähr das Doppelte kosten die Dresdner Stollen von Emil Reimann und der Stollenbäckerei Krause. Sie wurden im sensorischen Urteil mit 1,5 als „sehr gut“ bewertet. Ebenfalls ein sensorisches Urteil von 1,5 hat der Christstollen der Konditorei Kreutzkamm aus München. Ihr Stollen wird nach einer „überlieferten Dresdner Familientradition“ gebacken und ist mit stolzen 27 Euro der Teuerste unter den Dresdner Stollen. Der Beste unter den getesteten Marzipanstollen mit einer sensorischen Bewertung von 2,0 ist der Marzipan-Stollen von Bahlsen. Dieser bringt jedoch nur ein Gewicht von etwa 400 Gramm auf die Waage. Pro Kilo kostet er Rund 11 Euro. Bei diesem Test nicht verfügbar war der Marzipanstollen von Niederegger, welcher im Vortest als Testsieger unter den Marzipanstollen hervorging.
Günstige Stollen können nicht überzeugen
Die günstigsten Stollen für Rund 4 bis 5 Euro von Aldi, Edeka, Kuchenmeister oder dem Netto-Marken-Discount konnten Stiftung Warentest weniger überzeugen. Stollen sollte in der Struktur kräftig locker, aber auch mürbe sein und ausgewogen nach Rosinen, Orangeat und Zitronat schmecken. Die Struktur der günstigen Stollen erinnerte mit dem eher elastischen Inneren mehr an Brot als an Stollen. Das macht sich auch an der sensorischen Bewertung der Stollen bemerkbar, welche bei durchschnittlich 3,5 liegt. Aufgrund des ausgeprägten Aromas nach alter Butter bekommt der Butterstollen von Edeka das schlechteste sensorische Urteil von 4,0.