08. November 2022 – Radio Brocken
Die Stiftung Warentest hat auch in diesem Monat wieder einige Bereiche des alltäglichen Lebens intensiv unter die Lupe genommen. Was Sie bei Kfz- und Tierkrankenversicherungen beachten sollten!
Kfz-Versicherungen
Bei Kfz-Versicherungen haben Sie jetzt die Möglichkeit einiges an Geld zu sparen. Wer bis zum 30. November den bestehenden Tarif kündigt, kann bis zum 01. Januar 2023 zu einem günstigeren Tarif wechseln. Viele Kfz-Versicherer versuchen bis zum Ende des Jahres noch möglichst viele Neukunden zu gewinnen und haben dementsprechend ihre Preise nochmals geändert. Stiftung Warentest hat dafür die Preise von 158 Tarifen von 70 Versicherern für 20-, 40- und 70-jährige Kunden zum 01. Januar angefragt und herausgefunden, welche Versicherer die beste Preis-Leistung-Verhältnisse haben und wo Sie im kommenden Jahr sparen können.
Formloses Schreiben reicht für Kündigung aus
Für die Kündigung reicht ein kurzer Text aus, in dem die Kündigung gefordert und um Kündigungsbestätigung gebeten wird. Wichtig ist außerdem, dass der Name, die Adresse, das KFZ-Kennzeichen und die Versicherungsscheinnummer mit angegeben sind. Da der Brief spätestens am 30. November beim Versicherer vorliegen muss, sollten Sie den Brief einige Tage vorher zur Post bringen. Danach bleibt Ihnen genug Zeit, um sich einen neuen Anbieter zu suchen und zu wechseln. Der neue Vertrag muss jedoch bereits ab dem 01. Januar 2023 greifen. Haben Sie den Kündigungstermin verpasst, dann bleibt Ihnen ein Hintertürchen: Hat Ihr aktueller Versicherer den Beitrag erhöht, gibt es ein außerordentliches Kündigungsrecht, bei dem Sie einen Monat Frist ab Zugang der Rechnung haben. Die Kündigung wirkt dabei sofort. Dass Ihr Anbieter eine Preisanhebung vorgenommen hat, merken Sie daran, dass der Vergleichsbeitrag, der in der Jahresrechnung aufgeführt wird, niedriger ist als der künftige Beitrag.
Diese Anbieter haben überdurchschnittlich gut abgeschnitten
Überdurchschnittliche Leistungen in allen drei Altersklassen haben in den Kategorien Haftpflicht, Haftpflicht + Teilkasko und Haftpflicht + Vollkasko folgende Anbieter:
Haftpflicht
Haftpflicht + Teilkasko
Haftpflicht + Vollkasko
Axa Easy mit den Tarifen:
Axa Easy mit dem Tarif:
Axa Easy mit dem Tarif:
- Mobil Online (S)
- Mobil Online Extra (M)
- Mobil Online Top (L)
- Mobil Online Extra (M)
- Mobil Online Extra (M)
DA Direkt mit den Tarifen:
DA Direkt mit den Tarifen:
DA Direkt mit den Tarifen:
- Komfort
- Komfort Plus
- Komfort
- Komfort Plus
- Komfort
- Komfort Plus
Europa mit dem Tarif:
Europa mit dem Tarif:
Europa mit dem Tarif:
- Komfort
- Komfort
- Komfort
EuropaGO mit dem Tarif:
EuropaGO mit dem Tarif:
- Komfort
- Komfort
HUK24 mit dem Tarif:
- Classic
Axa mit den Tarif:
- Mobil Kompakt
Hier finden Sie alle 158 Tarife des Tests aufgelistet.
Katzenkrankenversicherung
Die Stiftung Warentest hat für den Monat Dezember verschiedene Operationskostenversicherungen für Mischlingskatzen untersucht. Die Untersuchungen der Versicherungen liefen bis zum 1. September 2022. In dem Fallbeispiel wurden für die Beurteilung des Leistungsniveaus der jeweiligen Tarife die Kosten ermittelt, welche die jeweiligen Versicherungen bei zwei Beispieloperationen übernehmen würden. Welche Operationskostenversicherungen lohnen sich und welche sind eher weniger zu empfehlen? Generell schwanken die Versicherungskosten stark, so belaufen sich die jährlichen Kosten für eine sechsmonatige Freigängerkatze auf 65 bis 192€ im Jahr und für eine siebenjährige Katze mit Freigang auf 69 bis 571€.
Welche Beispiel-Operationen wurden für die Untersuchungen gewählt?
Eine Beispiel-OP ist der komplizierte Knochenbruch, der sich auf 3000€ beläuft. Die Blasenstein-OP kostet 1470€. Durch eine Operationskostenversicherung können Anteile zurückerstattet werden.
Was sind die Ergebnisse? Welche Policen lohnen sich?
Im Ergebnis zeigen 16 von 59 Policen ein sehr hohes, sowie 19 Policen ein hohes Leistungsniveau. Ein sehr hohes Leistungsniveau zeigen die Versicherungen von den Anbietern Agila (OP-Kosten Exklusiv), Allianz (TK Kleintiere Smart und Komfort 100% und 90 %), BD 24 Berlin Direkt (Cat Care 100), Degenia (T20 Premium), HanseMerkur (Tier-OP Best, +Zahn), Ias (Balunos OP- Bronze/Silber/Gold) und Moinsure (Hepster OP- Superior).
Leistungsniveau
Rückerstattungs-Preisspanne
OP nach Knochenbruch (Kosten 3000 €)
Rückerstattung-Preisspanne Blasenstein-OP (Kosten 1470€)
Sehr hoch
2500€ - 3000€
1190€ - 1470€
Hoch
1600€ - 3000€
865€ - 1470€
Mittel
1500€ - 2700€
692€ - 1323€
Niedrig
1000€ - 2500€
116€ - 1269€
Hohe Leistungsniveaus besitzen Versicherungen von Agila (OP-Kosten), Allianz (TK Kleintiere Basis oder Smart je 100%/ 90%/ 80%), Arag (TierProtect OP Premium), BD 24 Berlin Direkt (Cat Care 80), Degenia (T20 Premium), DFV Deutsche Familienversicherung (Tierkranken OP 100), HanseMerkur (Tier-OP Easy/ + Zahn/ Best), sowie Helvetia (PetCare OP-Schutz), Moinsure (Hepster OP Premium) und Uelzener (Katzen-OP 100%). Im Mittelfeld liegen Versicherungen von der Agila (OP-Kosten 24), Arag (TierProtect OP Basis/ Komfort), DFV Deutsche Familienversicherung (Tierkranken OP 60/ 80), Tierdirekt (Tierkranken OP SB 135/SB 400) und Uelzener (Katzen-OP 100%/80%/60%). Niedrige Leistungsniveaus weisen Versicherungen von Agria (Katzen-OP 1500/ 2500), BD 24 Berlin Direkt (Cat Care 70 Light), HanseMerkur (Tier-OP Smart), Moinsure (Hepster OP Basis), Tiergarant (PetPlan OP Basis/ SB 100/ 250/ 500), sowie Uelzener (Katzen-OP 80%/ 60%).
Tipp der Stiftung Warentest
Eine frühzeitige Versicherung lohnt sich, auch junge Katzen können sich schnell verletzen und die Tierarztrechnungen steigen schnell. Krankenvollversicherungen übernehmen Kosten bei chronischer Krankheit, oder auch einer nicht-operativen Behandlung in einer Tierklinik.
Anlaufstellen für Long-Covid-Patienten
Das Corona-Virus bestimmt nun schon seit beinahe drei Jahren unser Leben. Viele haben die Erkrankung bereits einmal oder sogar mehrmals überstanden. Bei manchen lassen die Symptome jedoch deutlich langsamer oder gar nicht nach. Die Diagnose dann: Long-Covid. Die Ursachen für die Erkrankung sind noch unklar und auch heilbar ist sie nicht, lediglich die Symptome können gelindert werden. Das Leiden der Betroffenen ist deshalb häufig sehr hoch. Viele müssen aufgrund von krankheitsbedingten Einschränkungen Arbeitszeiten reduzieren, 20 Prozent sind vollständig erwerbsunfähig. Stiftung Warentest zählt in einem Bericht Anlaufstellen und Therapiemöglichkeiten für Betroffene auf. Wir fassen diese für Sie zusammen.
Erste Anlaufstelle: Hausarzt
Wenn nach einer Corona-Erkrankung anhaltende Beschwerden bemerkt werden, ist es ratsam zuerst einen Hausarzt aufzusuchen. Dieser kann bei Atem-Not oder Muskelschmerzen Physiotherapie oder bei kognitiven Einschränkungen Ergotherapie verschreiben. Sollten diese Therapieansätze jedoch nicht hilfreich sein, kann der Hausarzt auch an Spezialisten wie Neurologen oder Pneumologen überweisen. Werden dann weitere Behandlungsschritte notwendig, ist außerdem die richtige Diagnose wichtig, um einen Nachweis über die Erkrankung zu haben. Dafür gibt es seit 2021 den eigenen ICU-Code U09.9, der auch auf Krankschreibungen oder Überweisungen steht.
Weiterführende Behandlungen in Ambulanzen und Reha-Kliniken
Sollten die vom Hausarzt verschriebenen Behandlungsmethoden nicht ausreichen oder anschlagen, können in Post-Covid-Ambulanzen tiefgehendere Tests durchgeführt werden. Auch hierfür ist die Überweisung eines Allgemeinmediziners notwendig. Stiftung Warentest rät außerdem einen PCR-Test machen zu lassen, sobald erste Corona-Symptome bemerkt werden, denn für die Einweisung in eine Post-Covid-Ambulanz ist ein Nachweis über eine tatsächliche Corona-Infektion erforderlich. Zusätzlich müssen vor der Einweisung Fragebögen ausgefüllt werden, in denen Schwere und Dauer der Erkrankung abgefragt werden. Diese Ambulanzen sind jedoch oft sehr überlaufen, weswegen Patienten lange auf freie Plätze warten müssen.
Auch einige Reha-Kliniken haben Post-Covid-Gruppen eingerichtet. Ein Aufenthalt ist zwar kein Allheilmittel, kann Betroffenen aber durchaus dabei helfen Symptome zu verbessern und zu lernen mit ihrer Erkrankung umzugehen. Rentner beantragen die Reha bei ihrer Krankenkasse.; schränkt die Krankheit die Erwerbsfähigkeit ein, übernimmt die Rentenversicherung. Handelt es sich bei Long-Covid um eine Berufskrankheit, haftet die gesetzliche Unfallversicherung. Rentenversicherte Betroffene können den Antrag online stellen. Dafür sind verschiede Facharztberichte, eine Auflistung bisheriger Therapien und ein ärztlicher Befundbericht notwendig, der bestätigt, dass der Patient an der Reha teilnehmen kann und sich der Zustand dadurch voraussichtlich verbessert.
Experimentelle Therapien – teuer und ohne wissenschaftliche Grundlage
Einige Ärzte erproben gegen Long-Covid auch experimentelle Therapien mit Medikamenten, die eigentlich für andere Krankheiten entwickelt wurden. Zwar berichten einige Betroffene von einer Besserung ihres Zustandes, jedoch gibt es dafür keine wissenschaftlichen Befunde. Zudem sind diese Therapien häufig sehr teuer, benötigen mehrere Sitzungen und müssen vom Patienten selbst gezahlt werden, so Stiftung Warentest.
Zu guter Letzt können auch Selbsthilfegruppen Betroffenen helfen, indem sie Alltagstipps anbieten, die ihnen beim Managen ihrer Erkrankung helfen. Die Gewissheit mit dem Leiden nicht allein zu sein, ist für viele eine große Erleichterung. Mittlerweile gibt es rund 100 Selbsthilfegruppen, in denen Betroffene Hilfe finden können.