13. Juli 2021 – dpa Nachrichten

Handy

Gefährlicher neuer SMS-Spam: Fake-Voicemail

Nach der SMS-Spam-Welle mit der "Paketzustellung" im Frühjahr, gibt es jetzt eine neue Spam-Welle mit Fake-SMS, bei der angeblich eine Voicemail auf Sie wartet.

smartphone handy Frau © pixabay.jpg

An die Spam-Welle im April 2021 können sich sicherlich noch viele erinnern. Hier versuchten es die Angreifer mit einer Meldung zu einer Paketzustellung. Jetzt gibt es eine neue Spam-Welle mit Fake-SMS. Dieses Mal wartet angeblich eine Voicemail auf Sie. Dahinter steckt erneut eine Betrugsabsicht.

"Neue Voicemail": SMS-Spam verbreitet Virus

Seit dem Abend des 16. Juni 2021 verschicken Kriminelle wieder Fake-SMS. Hier ist der Text sehr kurz – "Neue Voicemail" gefolgt von einem Link. Es sieht natürlich so aus, wie eine echte Benachrichtigung. Ist es aber nicht.
Achtung: dahinter steckt ein Betrugsversuch, der einen Virus auf Ihr Handy schmuggeln will. Einzig der Absender, eine normale Handynummer, deutet auf den Betrugsversuch hin. Denn echte Benachrichtigungen würden mit einem benannten Absender erscheinen.
Klicken Sie auf den Link, werden Sie aufgefordert, eine App für Android herunterzuladen, die sich anschließend nicht mehr deinstallieren lässt. Mit ihr werden Zugangsdaten, Kontonummern und Kreditkarteninfos von Ihrem Handy gesammelt. Klicken Sie daher nicht auf den Link und löschen Sie die SMS direkt wieder.

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Fake-Voicemail-SMS: Was tun, wenn die App auf dem Handy ist?

Sollten Sie aus Versehen doch die App installiert haben, müssen Sie schnell Ihr Smartphone in den Werkszustand zurücksetzen oder ein Backup von vor der Installation zurückspielen. Das funktioniert je nach Handytyp ein wenig unterschiedlich. Schauen Sie gegebenenfalls auf den Herstellerseiten nach, wie genau Sie vorgehen müssen.
Wichtig: Ändern Sie anschließend alle auf dem Handy gespeicherten Zugangsdaten. Halten Sie auf jeden Fall Ihre Kreditkarten- und Bankkonten im Blick, falls Sie diese ebenfalls auf dem Smartphone hinterlegt haben. Gibt es unberechtigte Abbuchungen, kontaktieren Sie umgehend Ihre Bank.


Verbraucherschutz rät: So wehren Sie sich!

So können Sie sich gegen solchen Spam zu wehren und ihn künftig zu verhindern:

  • Was ist zu tun, wenn Sie einen Link geöffnet haben?
    Aktivieren Sie den Flugmodus, um den Missbrauch Ihres Smartphones zu vermeiden und informieren Sie Ihren Mobilfunkanbieter. Der erstellt auf Anfrage auch einen Kostennachweis über möglicherweise verschickte SMS. Eine Anzeige bei der Polizei sollte in jedem Fall erstattet werden, auch um mögliche Versicherungsansprüche geltend zu machen.
  • Wie verhindern Sie unerwünschte SMS?
    In den Einstellungen vieler Nachrichten-Apps können Sie festlegen, dass Sie nur SMS von gespeicherten Kontakten empfangen möchten. Wer Service-Angebote wie zum Beispiel Terminerinnerungen oder Informationsdienste von Banken nutzt, muss daran denken, diese Rufnummern dann einzuspeichern. Manche Smartphones oder Sicherheits-Apps bieten auch Spam-Filter an. Sie können helfen, die Zahl unerwünschter SMS zu verringern.
    Grundsätzlich gilt: Sie sollten möglichst sparsam mit Ihren Daten umgehen und Ihre Handynummer nur angeben, wenn es zwingend nötig ist. Wer langfristig von der SMS-Flut betroffen ist, sollte über einen Wechsel der Rufnummer nachdenken.
  • Wie schützen Sie sich vor Schäden durch diese SMS?
    Vorsicht ist immer dann geboten, wenn nach dem Antippen eines Links eine App installiert werden soll. Befinden sich Apps nicht in einem offiziellen Store des Smartphones, ist die Wahrscheinlichkeit größer, dass es schädliche Programme sind. Android-Smartphones-Nutzer können in den Einstellungen festlegen, dass Apps aus unbekannten Quellen nicht installiert werden dürfen und sich so schützen. Bei iPhones sind nur Installationen aus dem App Store von Apple möglich, sofern man die Geräte nicht selbst manipuliert hat. Sie sollten generell bei Ihrem Mobilfunkanbieter eine Drittanbietersperre aktivieren, sofern das noch nicht geschehen ist. Betriebssystem und Apps sollten durch automatische Updates immer aktuell gehalten werden.
  • Was können Sie tun, wenn Ihnen unerwünschte Kosten entstanden sind?
    Wenn Ihnen durch unseriöse SMS Kosten entstanden sind, könnte eine Hausratversicherung dafür aufkommen. Viele Verträge enthalten Schutz vor Schäden durch Phishing, wenn zum Beispiel missbräuchlich Einkäufe im Internet getätigt wurden. Auch spezielle Cyberversicherungen können solche Schäden abdecken.
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