Sachsen-Anhalt Reporter: 04.06.2021
Willkommen in der Zukunft – Selbstfahrende Busse
Im Stolberg im Harz soll in Zukunft ein selbstfahrender Elektrobus die Straßen bereichern. Unser Radio Brocken Sachsen-Anhalt Reporter Dennis Schubert war für Sie vor Ort und hat den Bus mal genauer unter die Lupe genommen.
Eckdaten zum Elektrobus
Ab dem 7. Juni soll im mittelalterlichen Fachwerkstädtchen Stolberg ein selbstfahrender Bus durch die engen Straßen rollen. Ganze vier Meter lang und knapp zwei Meter breit ist das Fahrzeug und bietet Platz für sechs Fahrgäste. Mit rasanten 15 Kilometern pro Stunde kann der Bus bis zu 12% Steigung überwinden. Er soll das Verkehrsaufkommen in der Touristenstadt senken und ist voraussichtlich für fünf Monate im Testbetrieb.
Sicherheit auch ohne Fahrer
Der voraussichtliche Start für die Öffentlichkeit soll der 27.06 sein. Für die 4,6 Kilometer lange Strecke mit ihren 16 Haltpunkten wird es einen Fahrplan geben, dennoch ist er kein offizieller Linienbus, da sich der Bus noch im Testbetrieb befindet. Auch für die Sicherheit im Bus ist durch dauerhaft anwesendes Begleitpersonal gesorgt. Dies ist in Deutschland noch gesetzlich vorgeschrieben. Die sogenannten Operatoren können jederzeit in das Fahrgeschehen eingreifen und den Bus per Joystick lenken.
Ziel des autonomen Busses
Der Bus soll eine günstigere Alternative zu den öffentlichen Verkehrsmitteln darstellen, denn die Mitfahrt im Elektrobus ist kostenlos. Dies ist möglich, da der Bus selbstfahrend ist und somit die Personalkosten im Regelbetrieb gespart werden können. Zudem soll er die Mobilität der Menschen auf dem Land verbessern, denn gerade die schlechten Verbindungen in den ländlichen Regionen fördern den demografischen Wandel und sind für viele ein Grund in die Städte zu ziehen.
Grenzen und Zukunft
Auch ein selbstfahrender Elektrobus kommt irgendwo an seine Grenzen. So kann er zum Beispiel bei kurzfristigen Baustellen keine Umleitung nehmen und muss stehen bleiben. Doch Herr Beckmann von der Uni Magdeburg, glaubt an eine Weiterführbarkeit und kann sich innerhalb der nächsten zehn Jahre einen Regelbetrieb vorstellen. Auch an der Vision, dass der Bus irgendwann auf seiner Route an variablen Punkten halten wird, wenn man ihn per App ruft, wird gearbeitet.
Sönke Beckmann