20. April 2021 – dpa Nachrichten
Sachsen-Anhalt Reporter
Kahle Stellen im Harz – Hilfe für kaputte Waldflächen
In Sachsen-Anhalt sind etwa 10% der Waldfläche beschädigt, die Gründe für das Waldsterben sind vielseitig. Unser Radio Brocken Sachsen-Anhalt Reporter Dennis Schubert war vor Ort im Harz, um sich ein Bild von den zerstörten Waldflächen zu machen.
Kahle Flächen im Wald
Im letzten Jahr waren etwa 25.000 Hektar des Waldes in Sachsen-Anhalt völlig kahl. Verantwortlich für das Waldsterben und die zahlreichen kahlen Stellen ist größtenteils die Trockenheit in den letzten Jahren. Sachsen-Anhalt gilt als sogenannter „Dürre-Hotspot“ in Deutschland. Die andauernden trockenen Perioden und sommerlichen Temperaturen bieten einen idealen Nährboden für den Borkenkäfer – das kleine Insekt befällt trockene Bäume.
Besonders Fichten sind betroffen
Der Borkenkäfer macht gerade Fichten ein Problem: während eine gesunde Fichte in der Lage ist, ausreichend Harz gegen die kleinen Insekten zu bilden, sind Fichten mit Wassermangel dem Käfer schutzlos ausgesetzt. Ein langanhaltender Borkenkäferbefall kann für den Baum tödlich enden.
Hilfe für die Fichten
Wenn die kleinen Löcher, die durch den Borkenkäfer entstehen, frühzeitig erkannt werden, kann der Baum noch gerettet werden. Auch der kalte Winter mit viel Schnee war günstig für die Bäume, der Wasserhaushalt konnte sich ein wenig erholen und einige Fichten gestärkt ins neue Jahr starten. Allerdings verenden auch viele Fichten an dem Befall. In Zukunft wird es in den Wäldern in Sachsen-Anhalt deshalb weniger Fichten geben – sie werden nicht mehr gepflanzt, da mehr Vielfalt entstehen soll. Ein Baum, der in Zukunft häufig zu sehen sein wird ist die Buche, diese ist ein natürlicher und heimischer Baum im Harz.
Raum für neue Bäume
Im Nationalpark Harz gibt es ein Schutzziel – das Holz der zersetzten, alten Bäume wird nicht weiterverwendet, sondern bleibt auf dem Waldboden liegen. Das hat einen besonderen Grund: durch die zersetzten Fichten wird der Boden mit Nährstoffen angereichert, das wiederum lässt die jungen Buchen besser wachsen. Auch bei starkem Sturm oder Unwetter profitieren die jungen Buchen von den alten Bäumen und erhalten Schutz vor äußeren Einflüssen.