18. Juni 2021 – dpa Nachrichten

Sachsen-Anhalt Reporter

In schwindliger Höhe auf der Hubbrücke in Magdeburg

Für viele ist Klettern ein aufregendes Hobby, das für einen Adrenalinkick sorgt. Die Industriekletterer sind darin Profis - für sie ist es ein Job. Unser Radio Brocken Sachsen-Anhalt Reporter Lars Frohmüller hat Stefan Sedlak und seinen Kollegen in Magdeburg bei der Sicherheitsprüfung der Hubbrücke über die Schulter geschaut.

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Die Sicherheitsprüfungen

Die Hubbrücke ist eine der ältesten und größten Hubbrücken in Deutschland. Einen wunderschönen Blick auf die Elbe und den Dom kann man von hier aus genießen. Bis Freitag ist sie nun erst einmal für Fußgänger und Radfahrer gesperrt. Damit weiterhin die Sicherheit für die Schifffahrt gewährleistet werden kann, muss nun handnah, d.h. im Abstand von maximal 70 cm, jede Schraube, jeder Nagel und jedes noch so kleine Bauteil überprüft werden. Es wird zum Beispiel nach Rost geschaut, oder ob Teile an der Brücke fehlen.


Großer Aufwand

Bevor es mit der Sicherheitsprüfung losgehen kann, muss zunächst der gesamte organisatorische Ablauf durchgesprochen werden. Bei solch alten Bauwerken gibt es oft viele Schäden, wodurch es sehr umfangreich ist, dort alles zu erfassen. Durch Vandalismus entstehen dann noch zusätzliche Mängel. Auch nach den Prüfungen ist die Arbeit der Industriekletterer noch nicht vorbei, denn dann müssen alle Ergebnisse in ein Protokoll und in den Prüfbericht überführt werden.


Ein riskanter Job

Um die Bauteile zu kontrollieren, fahren die Arbeiter mit einer Hubarbeitsbühne alle Punkte der Brücke an. Schwindelfreiheit ist hier ein Muss. Die Kletterer haben keine Höhenangst, nur gesunden Respekt. Zudem genießen sie auch die interessante Aussicht auf die Brücke aus einem ungewöhnlichen Blickwinkel. Zur Sicherheit dienen als Ausrüstung ein Helm, ein Klettergurt und auch eine Schwimmweste. Jedes Jahr muss außerdem jeder der Mitarbeiter eine Wiederholungsunterweisung machen, die auch eine Rettungsübung enthält. So wissen sie, wie sie im Notfall handeln müssen, falls doch mal etwas passiert.

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