13. Dezember 2021 – dpa Nachrichten

Sachsen-Anhalt Reporter

Harzer Baumkuchen zur Weihnachtszeit

Seit 1749 wird der "König der Kuchen" in Wernigerode gebacken.

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Bereits auf dem Parkplatz des Baumkuchenhauses liegt ein süßlicher Duft in der Luft. Da kommt schon mal etwas Weihnachtsmarkt-Feeling auf, als unser Sachsen-Anhalt Reporter Dennis Schubert die Manufaktur am Stadtrand von Wernigerode besucht. Ein Hingucker ist die Backstube schon von Weitem – so ragen über zwei gläserne Rondelle des Cafés riesige Dächer in Form der wellenförmigen Köstlichkeit empor. Konditormeister Christian Feuerstack gibt einen Einblick hinter die Kulissen des "Königs der Kuchen".

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Zwölf Krusten für einen einzigartigen Geschmack

Hergestellt wird der Baumkuchen natürlich per Hand. In einer Rührmaschine – ähnlich Ihrer Küchenmaschine, nur in XXL – werden 100 Liter der biskuitartigen Masse verrührt und anschließend bei 300 Grad gebacken. "Im Winter angenehm. Wenn die Hitze aus dem Ofen rausstrahlt, kann man sich schnell verbrennen und ein bisschen mehr Farbe im Gesicht kriegen als man möchte.", merkt Christian scherzhaft an.

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Das Geheimnis des Baumkuchens liegt im Backvorgang. Auf einer drehenden Walze werden nacheinander händisch die Teigschichten aufgetragen. Dabei warten die Bäcker immer wieder kurz, bis der Zucker karamellisiert und sich eine Kruste bildet. Hierdurch entsteht das typische Röstaroma des Baumkuchens. Unser Reporter denkt dabei ans Mittagessen: "Also kann ich mir es vorstellen wie bei einem guten Steak – schöne Kruste drauf, dann ist es besonders gut. Bei euch gleich zwölffach."

Charakteristisch für Baumkuchen ist seine wellenförmige Optik, welche an Jahresringe eines Baumes erinnert. Daher auch der Name BAUMKUCHEN. Durch einen Holzkamm wird der Teig auf der Walze geformt, sodass sich die traditionelle wellenförmige Kontur ausbildet.

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Extravagant serviert

Baumkuchen ist nicht nur Baumkuchen. Neben der klassischen Variante mit hellem oder dunklem Schokoladenüberzug, kreiert Christian fruchtige Sorten mit Johannisbeeren oder in der Wintersaison auch mal einen weihnachtlichen Baumkuchen, welcher mit Mohn und Zimt zubereitet wird.

Besonders exotisch wird es im hauseigenen Café. Hier kommen Freunde herzhafter Speisen auf ihre Kosten: ganz ohne Zucker. Mit Schnittlauch und Petersilie serviert Christian den Baumkuchen mit Geschnetzeltem und "Hexenblut". Guten Hunger!

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