Sachsen-Anhalt Reporter: 24.02.2021
Auf den Spuren der Schlaglöcher
Der Schnee in Sachsen-Anhalt ist getaut, die kalten Temperaturen scheinen dem Frühling zu weichen. Doch der Wintereinbruch mit Rekordfrost hat Spuren hinterlassen.
Auf einigen Straßen im Land kann die Autofahrt holperig werden, Schlaglöcher sind der Grund. Eine detaillierte Karte zum Schlaglochaufkommen in Sachsen-Anhalt finden Sie hier. Unser Sachsen-Anhalt Reporter Dennis Schubert hat Benni Klas vom Stendaler Bauhof beim Ausbessern der Fahrbahn unterstützt.
Beste Bedingungen für Schlaglöcher
Risse im Straßenbelag und frostige Wintertemperaturen sind eine ungute Kombination – wenn Flüssigkeit in den Rissen des Asphalts gefriert, dehnt sich das Eis aus und der Belag platzt auf. Dieser physikalische Prozess ruft ein richtiges Problem hervor: Aufgeplatzte Stellen im Asphalt kennt man unter dem Begriff Schlagloch. Nach starken Frostperioden wie in den letzten Wochen treten besonders viele Schlaglöcher auf und auch bereits geflickte Stellen platzen wieder auf.
Es geht bergauf
Laut Benni haben sich die Bedingungen auf den Straßen in den letzten Jahren stark gebessert, besonders die Straßen der Stendaler Innenstadt sind in einem guten Zustand. Nichtsdestotrotz sorgen manche Straßenverhältnisse noch immer für Ärger auf Seiten der Autofahrer. Auch wenn die Lage der Autofahrer nachvollziehbar ist, machen es hohe Kosten oft unmöglich, alles sofort zu reparieren.
Alles zu seiner Zeit
Benni und seine Kollegen vom Bauhof sind bemüht, so viele Schlaglöcher wie möglich zu füllen. Welches Schlagloch besonders heikel ist und zuerst repariert werden muss, wird ihnen von den Kollegen vom Tiefbauamt übermittelt, die die Straßen zuvor gesichtet haben. Wenn Benni während einer Tour eine besonders schlimme Stelle entdeckt, dann wird jedoch das ein oder andere Schlagloch kurz dazwischengeschoben.
Schlaglöcher füllen
Beim Auffüllen der Schlaglöcher sind Benni und seine Kollegen mit ihrem weißen Transporter unterwegs. Neben Eimern voll Kaltasphalt, einem Brenner und einer Gasflasche findet sich auch eine Asphaltsäge im Gepäck. Sobald die Baustelle abgesperrt ist, wird der alte Asphalt herausgesägt und trockengebrannt. Die Mulde wird mit Kaltasphalt gefüllt, dieser ist meist mit einem Kleber versetzt. Das Ergebnis wird mittels einer Walz geglättet, doch auch die Autofahrer, die diese Stelle später passieren, werden für die nachhaltige Festigung sorgen.
Eine temporäre Lösung
Die Löcher mit Kaltasphalt zu flicken geht schnell und spart Kosten, doch eine Dauerlösung ist diese Variante nicht. Nach 2-3 Jahren platzen die Stellen erneut auf und der Straßenbelag ist wieder uneben. Eine langlebigere Lösung bietet der klassische Heißasphalt, doch die Arbeit mit Heißasphalt ist mit einem großen Mehraufwand verbunden: sowohl mehrere Mitarbeiter als auch mehr Equipment wird dafür benötigt.