06. November 2025 – dpa Nachrichten

Kultur

Was Besucher während des nächsten Kurt-Weill-Fests erwartet

Jahr für Jahr überlegen sich die Veranstalter, wie der jüdische Komponist und sein Schaffen auch heute noch inspirieren. «In Bewegung» heißt das Motto in diesem Jahr – und das ist vielseitig gemeint.

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Das neue Programm des Kurt-Weill-Fests wurde vorgestellt. (Archivbild)

Die neueste Auflage des Kurt-Weill-Fests in Dessau wird weder klassisch noch modern oder futuristisch – sie wird alles davon. «Wir wollen Genre verbinden, neue Perspektiven schaffen, Impulse geben und so Kultur neu erleben», sagte die geschäftsführende Leiterin des Fests, Katharina Markworth. Unter dem Motto «In Bewegung» seien vom 27. Februar bis 15. März rund 70 Veranstaltungen mit 400 Mitwirkenden an über 20 Spielstätten geplant.

Der Namensgeber des Fests, Kurt Weill (1900-1950), war jüdischer Komponist und innerlich wie geografisch stets in Bewegung gewesen, sagte Markworth. «Wandel hat er immer als Inspiration empfunden.»

Würde Weill heute noch leben, klänge seine Musik sicher besonders, womöglich würde er Klassik mit Elektro oder Techno mischen, so die Mutmaßung von Weill-Kennerin Markworth. Und genau das – den Mut zum Mix – solle das Fest im nächsten Jahr zeigen. Der Vorverkauf der Karten startet am 17. November.

Die 34. Ausgabe bietet Veranstaltungen, die so speziell sind, «dass man sie nachher vielleicht gar nicht mehr woanders sieht», kündigte die Geschäftsführerin des Fests an. Sicher einmalig werde etwa der Auftritt des deutschen DJs Schiller, der Weills Werke elektronisch neu interpretiert. «Das wird ganz besonders», so Markworth.

In kleiner Runde soll während der Festtage außerdem ein Vortrag zur Industriekultur stattfinden. Nur 50 Gäste sind auf einem der ehemaligen Tagebaubagger auf dem Festivalgelände Ferropolis in Gräfenhainichen erwartet. Wer Teil davon sein will, müsse sich relativ schnell anmelden.

Auch Prominente wie Tatort-Schauspieler Dietmar Bär oder Schauspielerin Katharina Thalbach sollen Besucherinnen und Besucher zum Fest nach Dessau locken. Neben Lesungen, Workshops und Ausstellungen steht erstmals auch Tanz im Programm – mit mehreren Auftritten der Sebastian Weber Dance Company.

«Tanz ist wahrscheinlich das Erste, woran man denkt, wenn man an Bewegung denkt», sagte Markworth. Die Dance Company werde bewegen – auch im übertragenen Sinne, denn begleitet von Musik werden sie zu den Erzählungen einer 98-Jährigen tanzen, die kurz vor ihrem Tod auf ihr Leben zurückblickt. «Das wird auf einer anderen Ebene bewegen», kündigte Markworth an.

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