13. Dezember 2021 – dpa Nachrichten
Die Deutsche-Lebensrettungs-Gesellschaft (DLRG) sieht weiter großen Nachholbedarf, damit alle Kinder sicher schwimmen lernen können.
Die Deutsche-Lebensrettungs-Gesellschaft (DLRG) sieht weiter großen Nachholbedarf, damit alle Kinder sicher schwimmen lernen können. Es sei in diesem Jahr in Zusammenarbeit mit den Kommunen, dem Land, Badbetreibern und auf private Initiative hin sehr viel getan worden, um Kurse zu ermöglichen, sagte DLRG-Landesgeschäftsführer Holger Friedrich. «Im Großen und Ganzen hat es gut geklappt, haben alle Player mitgespielt», sagte er. Im Land seien etwa drei Fünftel der Kinder erreicht worden, die Nachteile beim Schwimmen gehabt hätten, zwei Fünftel aber noch nicht.
Hintergrund von Schwimmdefiziten ist, dass seit Ausbruch der Corona-Pandemie 2020 Bäder teilweise für längere Zeit geschlossen waren. Dadurch fielen Kurse aus oder wurden verschoben. Zugleich warnte der DLRG-Chef vor falscher Sicherheit, selbst wenn Kurse nachgeholt werden. Um sicher schwimmen zu können, brauche es Übung und vor allem stets professionelle Anleitung. «Schwimmen rettet Leben», betonte er. Schulschwimmen sei in Sachsen-Anhalt aktuell weiter möglich.
Die DLRG hatte bundesweit mit Crash-Kursen dafür sorgen wollen, dass Kinder Schwimmkurse nachholen und überhaupt erst schwimmen lernen konnten. Durch die Pandemie und geschlossene Schwimmbäder hätten auch weniger Rettungsschwimmer ausgebildet werden können, so Friedrich. «Da stehen uns große Herausforderungen bevor, denn wir brauchen nicht nur Rettungsschwimmer, sondern auch die, die sie ausbilden», sagte er.
Nach bisherigen Angaben hatte sich die Zahl der Badetoten in Sachsen-Anhalt in diesem Jahr bis zum Ende des Sommers im Vergleich zum Vorjahreszeitraum mehr als verdoppelt. Zwischen Jahresbeginn und Ende August seien mindestens neun Menschen ertrunken, 2020 verzeichnete die DLRG vier Badetote.
Die DLRG ist nach eigenen Aussage die größte Wasserrettungsorganisation der Welt. Sie bildet Rettungsschwimmer aus und bietet Schwimmkurse an. Schirmherr der Gesellschaft ist Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier.