27. November 2023 – dpa Nachrichten
Der Naumburger Dom hatte erst 2018 den Welterbetitel erhalten. Im vergangenen Jahr sorgte ein epochenübergreifendes Kunstprojekt darin für lebhafte Diskussionen. Der ergänzte Altar verließ den Dom - jetzt kehrt er zurück.
Er sorgte für Diskussionen um den Unesco-Welterbetitel für den Naumburger Dom und kehrt nun nach einjähriger Ausstellungsreise zurück: Der Cranach-Triegel-Altar ist ab dem kommenden Wochenende bis Juli 2025 wieder im Westchor des Domes zu sehen. Die Vereinigten Domstifter böten etwa am Samstag und Sonntag mehrere Sonderführungen zum Altar an, hieß es am Montag in einer Mitteilung.
«In den Führungen werden die Geschichte und Symbolik des historischen Altarretabels sowie die Hintergründe des Projektes «Triegel trifft Cranach» erläutert», hieß es weiter. Der Leipziger Maler Michael Triegel hatte den zwischen 1517 und 1519 von Lukas Cranach dem Älteren geschaffenen und später teils zerstörten Altaraufsatz vervollständigt.
Umstritten war zuletzt jedoch der Standort des Altaraufsatzes - im Westchor des Doms zwischen den berühmten Stifterfiguren wie Uta von Naumburg. Die Vereinigten Domstifter sahen den Altar zurückgekehrt an seinen Ursprungsort. Aus Sicht von Experten des Weltdenkmalrats Icomos beeinträchtigte das Kunstwerk jedoch die «äußerst sensiblen Blickbeziehungen im Westchor». Wegen des Standorts war deshalb sogar über eine mögliche Aberkennung des Welterbetitels für den Dom diskutiert worden. Inzwischen scheint Ruhe eingekehrt in den Streit.
Außerdem laden die evangelische Kirchengemeinde Naumburg und die Vereinigten Domstifter für Samstagabend zu einer musikalischen Vesper in den Westchor des Naumburger Doms. Sie werde gestaltet unter anderen vom katholischen Magdeburger Bischof Gerhard Feige und dem evangelischen Regionalbischof Johann Schneider.