28. November 2023 – dpa Nachrichten
Private Haushalte in Sachsen-Anhalt haben im vergangenen Jahr etwas mehr Geld für den privaten Konsum ausgegeben. Die Konsumausgaben beliefen sich im Jahr 2022 auf durchschnittlich 2453 Euro pro Monat - drei Prozent mehr als im Jahr zuvor, wie das Statistische Landesamt am Dienstag mitteilte. Im Vergleich zum bundesweiten Durchschnitt (2846 Euro) gaben die Haushalte in Sachsen-Anhalt etwa 14 Prozent weniger aus. Allerdings betrug der Anteil der Konsumausgaben am Nettoeinkommen 74 Prozent und lag damit 4 Prozent über dem Bundesdurchschnitt. Das bedeutet auch, dass die Haushalte in Sachsen-Anhalt weniger sparen konnten, wie es hieß.
Einen deutlichen Ausgabenanstieg gab es im vergangenen Jahr bei der Energie (plus 20 Prozent) und bei Benzin und Diesel (plus 14 Prozent). Zu den Energieausgaben zählen sowohl die Strom- als auch die Heizkosten. Die Ausgaben für Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke stiegen um etwa 4 Prozent. Der Anstieg der Nahrungsmittelpreise in den vergangenen beiden Jahren schlug sich weniger stark nieder als erwartet. Grund dafür könnte eine gewisse Kaufzurückhaltung sein oder ein angepasstes Konsumverhalten, in dem verstärkt auf preiswertere Nahrungsmittel zurückgegriffen wurde, wie es hieß.
Die Anteile der drei Ausgabengruppen «Nahrungsmittel, Getränke, Tabakwaren», «Wohnen und Energie» sowie «Verkehr» an den gesamten privaten Konsumausgaben verschoben sich den Angaben zufolge im Vergleich der Jahre 2019 bis 2022 nur marginal. Der Anteil des Bereichs «Nahrungsmittel, Getränke, Tabakwaren» betrug 2022 etwa 15 Prozent (2019: 14 Prozent). Die höheren Ausgaben für Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke seien offenbar durch weniger Ausgaben für alkoholische Getränke und Tabakwaren kompensiert worden.
Der Bereich Wohnen stellte nach Angaben der Statistiker den größten Einzelbereich dar (35 Prozent) und lag damit etwa auf dem Niveau der Vorjahre. Dem im Vergleich zu 2021 etwas höheren Anteil von Ausgaben für Energie stand ein geringerer Anteil an Ausgaben für Wohnungsinstandhaltung gegenüber. Für Verkehr gaben die Haushalte 2022 etwa 11 Prozent ihrer Ausgaben aus und damit anteilsmäßig etwa so viel wie 2020.