17. Mai 2023 – Radio Brocken

Stiftung Warentest

Wie sehr lohnen sich Rabatt-Apps?

Sparen und das mit wenig Aufwand: Damit werben einige Rabatt-Apps in Deutschland. Finanztest hat sich in seiner Juni-Ausgabe mit 13 Anbietern näher befasst, die Ergebnisse sind bestenfalls ernüchternd.

Apps

Nur 0,5 bis ein Prozent Mindestrabatt spart der Kunde bei jedem Einkauf. Das fand nun die Zeitschrift Finanztest von Stiftung Warentest heraus, die nicht nur die Rabatt-Apps von Einzelunternehmen wie H&M oder Rossmann unter die Lupe nahm, sondern auch die beiden händlerübergreifenden Apps DeutschlandCard und Payback.

Datensammler – dafür wenig für die eigene Tasche

Wirklich zu lohnen, scheinen sich die Apps nur selten, so viel vorab. Einzig Stammkunden können regelmäßig im Einkauf profitieren oder Vorteile nutzen, wie etwa den Vorab-Kauf beim Online-Handel von Tchibo. Im Gegenzug schneiden die Unternehmen beim Basisschutz der persönlichen Daten befriedigend bis ausreichend ab und scheinen so viele Daten zu sammeln wie bisher keine anderen App-Vergleiche im Test. Zudem kommt die Weitergabe von Daten an Drittanbieter hinzu. Die werden zwar in den Datenschutzerklärungen erwähnt, unklar bleibt jedoch, welche Daten genau und wie diese weiterverwendet werden. Gravierende Datenlecks konnten allerdings nicht festgestellt werden. Angeschaut haben sich die Spar-Apps IT-Experten, bei der Datenschutzerklärung wurde ein Jurist hinzugezogen.

Mit Rossmann am meisten Sparen

Klarer Gewinner im Vergleich ist die Rossmann App. Alle zwei Monate kann man dort zwei zehn Prozent Coupons ergattern, mit einer Registration in der App locken gleich vier Coupons insgesamt. Im Basisschutz der persönlichen Daten schneidet der Drogerie- Handel befriedigend ab. So hohe Rabattaktionen lassen sich bei der Konkurrenz nicht finden- sollten aber trotzdem mit Vorsicht genossen werden. Denn Rabattaktionen heißen nicht immer gleich den niedrigsten Preis auf dem Markt.

Auf dem Treppchen folgen die LIDL Plus- und P&C Rabatt-Apps. Sie schneiden noch am besten ab, beide bewegen sich zwischen den Noten 3,3 und 3,5 im Basisschutz. Bei den beiden Einzelunternehmen funktioniert die Kundenbindung gut: P&C locken beispielsweise mit einem Umtausch ohne Kassenbon und weiteren Vorteilen.

Das Schlusslicht bilden My Media Markt, die Müller App, H&M Member und die Douglas Beauty Card. Die ersten drei Unternehmen zeigen als einzige im Test deutliche Mängel in der Datenschutzerklärung auf.

Ihre Kundendaten sind gefragt

Bei den Rabatt-Apps steht die Kundenbindung im Vordergrund. Mehr Daten bedeutet mehr personalisierte Werbung, die das Kaufverhalten anregen soll, so hoffen die Unternehmen zumindest. Mehr Datenschutz und weniger persönliche Daten weitergeben, das kann funktionieren. Finanztest bietet dabei einige Tipps und Tricks an, um sich und seine Daten mehr zu schützen: Beispielsweise durch das Ausschalten von App und Ad-Trackings, dafür gibt es dann allerdings allgemeinere Werbung.

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