26. Oktober 2023 – Radio Brocken

Stiftung Warentest

Stylisch unterwegs: Barttrimmer für Zuhause

Ob Drei-Tage-Bart, Vollbart oder als trendiger Schnurrbart – damit Mann sein Gesichtshaar jederzeit pflegen und stylen kann benötigt er einen Barttrimmer für Zuhause. Aber welcher Heim-Trimmer hält, was er verspricht? Stiftung Warentest hat neun verschiedene Produkte getestet. 

Bart Trimmer

Wie wurde getestet?

Jede Woche kamen 25 Männer zum Trimmen ins Labor, wo sie ihren Bart mit zwei verschiedenen Geräten stylten, je eines für eine Gesichtshälfte. Jeder Proband nutzte jedes der insgesamt neun Modelle zwischen 15€ und 139€. Für die Untersuchung wurden die Markenlogos der Barttrimmer überklebt. Bei jedem Besuch beurteilten die Probanden u.a. die Erreichbarkeit kritischer Stellen, das Verursachen von Schnitten und Hautrötungen und das Austauschen von Aufsätzen. Die Testleiterin prüfte außerdem die Gleichmäßigkeit der Haarlänge.

Besonders begutachtet wurde die Langlebigkeit der Trimmer: dafür schnitten sie 40 Stunden Rosshaare, um so eine Nutzungsdauer von ca. 7 Jahren zu simulieren. Anschließend beurteilten drei Experten die Schnittleistung und Geräusch- und Temperaturentwicklung im Vergleich zum Neuzustand. Zusätzlich wurden Materialstellen mit Hautkontakt auf Schadstoffe wie z.B. polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe oder kurz- und mittelkettige Chlorparaffine getestet.

Überraschende Ergebnisse

Insgesamt erhielten fast alle Geräte für das Trimmen und Stylen des Bartes die Bewertung „gut“. Nur der Philips BT9810/15 konnte hierbei nicht überzeugen: schwierige Stellen erreichte er kaum und auch die Handhabung ließ zu wünschen übrig. Beim Thema Hautschonung während des Trimmens erhielt der ansonsten gute Panasonic ER-SB60-S803 als einziger nur die Note „befriedigend“, da bei ihm die Probanden im Vergleich zu anderen Geräten häufig über Schnitte, Hautrötungen oder Ziehen klagten, so die Stiftung Warentest.
In Bezug auf die Bedienung der Kammaufsätze, bietet der Remington TouchTech statt dem üblichen Drehrad eine Sensortaste, die auf Knopfdruck den Aufsatz vor- und zurück bewegen kann und so 175 Längeneinstellungen hervorbringt. Dieses Gadget wurde von Probanden gelobt – leider ist die Bedienung ansonsten ausbaufähig. Denn aufgrund seines hohen Gewichts empfanden die Tester das Gerät eher als klobig und unhandlich.
Bei der Akkuleistung konnte der Braun BT3410 mit gerade einmal 55 Minuten nicht punkten. Außerdem warnt er weder bei niedrigem Akkustand, noch gab es die Möglichkeit ihn während des Ladevorgangs zu nutzen.

Im Gegensatz dazu erreichten andere Modelle eine Laufzeit von mindestens 80 Minuten, der teuerste Braun BT9420 sogar dreieinhalb Stunden, und wenn der Akku leer ging, waren diese bereits nach einem kurzen Ladevorgang wieder einsatzbereit. Was bei fast allen Akkus jedoch negativ auffiel: sie sind nicht auswechselbar. Wenn der Akku eines Trimmers den Geist aufgibt, muss das ganze Geräte entsorgt und neu gekauft werden, was schlecht für die Umwelt und den Geldbeutel ist. Nur beim Panasonic und Braun BT9420 kann der Kundendienst den Akku wechseln.

Verschiedene Modelle von Braun weisen Mängel auf

Zwar gelingt das Trimmen des Bartes sehr gut mit den drei Modellen des Marktführers Braun, jedoch weisen sowohl der teure Braun BT9420 für 112€ als auch der Braun BT5420 für 54€ Schadstoffe auf. Bei beiden Geräten wird im An- und Ausschalter der schädlichen Stoff Benzo(ghi)perylen gefunden. Beim BT 9420 ist die Konzentration über dem Grenzwert, was ihm das Gesamturteil „mangelhaft“ einbringt. Der BT 5420 hingegen weist eine niedrigere Konzentration auf, weshalb er noch als „ausreichend“ gewertet wird. Ein weiteres Manko zeigt der Braun BT3410 beim Langlebigkeits-Test: nach 40 Stunden Nutzung waren die geschnittenen Haare ungleichmäßig, schräg und ausgefranst.

Gutes Styling muss nicht teuer sein

Am Ende können mehrere Trimmer mit einer guten Gesamtnote ausgezeichnet werden: der Remington TouchTech, der BaByliss Japanese Steel sowie der Trimmer von Rossmann, der für 15 Euro ein echter Preistipp ist. Der Testsieger ist der Philips BT5515/15 für 55 Euro. Dieses Gerät bietet das beste Gesamtpaket aus guter Bedienbarkeit, einfach zu wechselnden Kammaufsätzen und einem guten Stylingergebnis.

Fazit

Eine Erkenntnis der Untersuchung ist, nicht blind auf große Markenamen zu vertrauen. Denn auch günstigere Varianten trimmen den Bart gut und tun unserem Geldbeutel etwas Gutes. Außerdem ist es zu empfehlen, die verschiedenen Geräte vor dem Kauf mal in die Hand zu nehmen, um zu schauen, welche Form, Größe und welches Gewicht für einen am besten passt.

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