19. Oktober 2023 – Radio Brocken
Der Herbst ist in vollem Gange und die Temperaturen sinken immer weiter ab. Damit beginnt auch wieder die Heizperiode und die Öfen laufen auf Hochtouren. Doch besonders beim Heizen mit Holzpellets kann der Verbrauch mangelhafter Produkte zur Blockade der ausgefeilten Mechanik der Kessel führen und somit Störungen hervorrufen. Im schlimmsten Fall bleibt die Wohnung dann kalt.
Welche Pellet Marken bieten also die beste Qualität und ermöglichen Ihnen damit zuverlässig wohlig, warme Räume? Dieser Frage sind für Sie die Ökotest-Experten nachgegangen.
Wie wurde getestet?
Insgesamt wurden 14 Pellet-Marken, die als Sackware von 5,99€ bis 15,90€, z.B. in Baumärkten verkauft werden, unter die Lupe genommen. Dabei wurde die Einhaltung der ISO-Norm 17225-2 geprüft, die die Bewerbung von Produkten mit dem EN-plus-A1-Siegel ermöglicht und Vorgaben über Festigkeit, Abrieb, Wasser- und den Schadstoffgehalt (v.a Feinstaub) festlegt.
In einem spezialisierten Labor wurden diese Parameter einzeln aufgeschlüsselt und bei allen 14 Marken überprüft, um z.B. herauszufinden, ob die Pelletlängenverteilung oder die Stabilität der Pellets entsprechend der Norm gegeben sind, welche bei Abweichungen zu Problemen im Verbrennungsmechanismus führen könnten. Des Weiteren wurde ein genauerer Blick auf den Heizwert geworfen, die Grenzwerte von Asche-, Wasser-, und Stickstoffpartikeln, Schwermetallen, Chlor, Schwefel sowie die Nachhaltigkeit der einzelnen Produkte.
Gute Qualität quer durch alle Marken, aber zweifelhaftes Marketing
Positiv eizuordnen ist die Entwicklung, dass seit der letzten Studie im Jahr 2016 nun alle Marken die Normvorgaben erfüllen können. Auch bei den umwelt- und gesundheitsschädigenden Stoffen lassen sich keine Beanstandungen vermerken. Dies zeigt, dass die Pellets aus Frischholz-Sägeresten und nicht aus Alt- oder Gebrauchtholz, das z.T. mit Lackresten belastet sein kann, stammen und kaum Baumrinde enthalten. Auch bei den Heizwerten liegen die meisten Hersteller über dem geforderten Wert von 4,6 Kilowattstunden je kg.
Dennoch wurden zwei Marken, die Westerwälder Holz Pellets und die Heizfuxx Holzpellets Green abgewertet, da ihre Festigkeit vergleichsweise niedrig und der Wasseranteil dafür relativ hoch sei. Außerdem geben einige Hersteller den Heizwert nicht auf der Verpackung an und sind damit weniger transparent den Verbrauchern gegenüber.
Ein letzter großer Kritikpunkt der Tester bezieht sich auf die Marketingstrategie der getesteten Produkte von Bevermann, Firestixx, Raiffeisen, Gregor Ziegler, Pfeifer Holz, Westerwälder und Ante-Holz, welche mit Co2 Neutralität werben. Dies sei eine Greenwashing Strategie, da das Verbrennen von Pellets immer einen Ausstoß von Co2 nach sich zieht, welches im Rohmaterial des Holzes gebunden ist. Außerdem ist nicht transparent ersichtlich, woher das Holz für die Pellets stammt oder ob Recyclingmaterial für die Verpackungen verwendet wurde.
Holzpellets - top oder flopp?
Zusammenfassend kann man also sagen, dass nur die Holzpellets Wohl und Warm von EC Bioenergie mit sehr gut abschneiden konnten und mit 7,49€/15 kg Sack im mittleren Preisbereich liegen- sie bieten damit das beste Gesamtpaket. Die meisten anderen Produkte im Test liegen im guten Bereich und können ohne Bedenken für die eigene Beheizung genutzt werden. Es gibt nur einzelne Ausreißer dieses sonst guten Gesamtbildes.
Zum Schluss teilen wir noch ein paar Tipps der Experten von Ökotest mit Ihnen, da die beste Qualität bei falscher Lagerung oder Transport auch keinen Mehrwert bietet. Deshalb achten Sie darauf, dass die Säcke vor Feuchtigkeit und UV-Strahlung geschützt sind sowie eine gute Belüftung im Raum herrscht. Dies erreichen Sie durch eine Lagerung auf Paletten.