11. August 2025 – Radio Brocken
Karte weg? So sperren Sie schnell Ihre Zahlungskarten, schützen sich vor Missbrauch und bekommen Ersatz.
Wenn die Bankkarte plötzlich weg ist, beginnt oft eine kleine Panik. Dabei ist schnelles und besonnenes Handeln jetzt entscheidend. Denn während bargeldloses Bezahlen längst zum Alltag gehört - etwa die Hälfte aller Transaktionen läuft inzwischen über Karte - steigt auch das Risiko bei Verlust oder Diebstahl. Mit der richtigen Strategie können Sie jedoch größeren Schaden verhindern.
Sofort handeln: Die Karte umgehend sperren lassen
Der erste und wichtigste Schritt ist die sofortige Sperrung Ihrer Zahlungskarte. Egal ob Girocard, Kreditkarte oder deren digitale Varianten auf Smartphone und Smartwatch - jede Minute zählt. Am schnellsten geht das über die Telefonnummer Ihrer Bank, die Sie in der Banking-App oder auf der Website finden.
Haben Sie keinen Zugang zu diesen Informationen, hilft der zentrale Sperr-Notruf weiter. Unter 116 116 (aus dem Ausland +49 30 4050 4050) erreichen Sie rund um die Uhr kompetente Hilfe. Alles was Sie benötigen: Ihre Kontonummer oder IBAN, die Kartennummer und den Namen Ihres Kreditinstituts.
Wichtiger Tipp: Nutzen Sie digitale Bezahldienste wie Apple Pay oder Google Pay? Dann informieren Sie zusätzlich den jeweiligen Anbieter. Auch wenn biometrische Sicherheitsverfahren wie Fingerabdruck oder Gesichtserkennung diese Dienste schützen, ist doppelte Sicherheit besser.
Smartphone weg? Onlinebanking und SIM-Karte sichern
Bei einem gestohlenen oder verlorenen Smartphone geht die Gefahr über die Zahlungskarten hinaus. Sperren Sie umgehend Ihre Onlinebanking-Zugänge und TAN-Apps bei Ihrer Bank. Ein Anruf genügt meist, um alle kritischen Zugänge zu deaktivieren.
Denken Sie auch an Ihre SIM-Karte. Diese können Diebe nutzen, um an weitere persönliche Daten zu gelangen oder sich als Sie auszugeben. Die Sperrung funktioniert direkt über Ihren Mobilfunkanbieter oder ebenfalls über den Sperr-Notruf 116 116.
Polizei einschalten: Anzeige bei Diebstahl erstatten
Sind Sie sicher, dass Ihre Karten gestohlen wurden, führt kein Weg an einer Polizeianzeige vorbei. Das hat einen wichtigen Grund: Nur die Polizei kann das elektronische Lastschriftverfahren (ELV) sperren, bei dem theoretisch eine Unterschrift für Abbuchungen ausreicht.
Bei einem Smartphone-Diebstahl sollten Sie unbedingt die Seriennummer (IMEI) angeben. Diese finden Sie in den Einstellungen unter "Info" (iPhone) oder "Über das Telefon" (Android). Alternativ tippen Sie *#06# in die Telefon-App ein.
Kontobewegungen täglich überwachen
In den Tagen nach dem Verlust heißt es: Augen auf bei den Kontobewegungen. Schauen Sie täglich ins Onlinebanking oder die Banking-App. Fallen Ihnen verdächtige Abbuchungen auf, wenden Sie sich sofort an Ihre Bank und widersprechen Sie den unberechtigten Zahlungen.
Gut zu wissen: Kontaktlose Zahlungen bis 50 Euro sind oft ohne PIN möglich, aber nicht unbegrenzt. Nach fünf PIN-losen Zahlungen oder einer Gesamtsumme von 150 Euro wird automatisch wieder die PIN abgefragt.
Neue Karte aktivieren und Sicherheit erhöhen
Die gute Nachricht zum Schluss: Ihre Bank schickt Ihnen automatisch eine Ersatzkarte zu, meist innerhalb weniger Tage. Diese kommt mit neuer Kartennummer und PIN - ein zusätzlicher Sicherheitsgewinn.
Nutzen Sie die Gelegenheit, um Ihre Zahlungsgewohnheiten zu überdenken. Vielleicht ist es sinnvoll, nicht alle Karten gleichzeitig bei sich zu tragen oder die Limits für kontaktlose Zahlungen anzupassen.
Häufig gestellte Fragen zum Kartenverlust
Kann ich meine Karte nach einer Sperrung wieder entsperren lassen?
Das kommt darauf an. Bei einem vorübergehenden Verlust können manche Banken die Sperrung aufheben, wenn Sie die Karte wiederfinden. Allerdings ist das nicht bei allen Instituten möglich und oft wird aus Sicherheitsgründen trotzdem eine neue Karte ausgestellt.
Hafte ich für Schäden durch Kartenmissbrauch?
In der Regel sind Sie bei rechtzeitiger Meldung des Verlusts gut geschützt. Die meisten Banken erstatten unrechtmäßige Abbuchungen vollständig. Wichtig ist, dass Sie den Verlust unverzüglich melden und nicht grob fahrlässig gehandelt haben.
Was passiert mit meinen Daueraufträgen und Lastschriften?
Ihre neue Karte erhält eine neue Nummer, aber Ihr Konto bleibt dasselbe. Daueraufträge laufen normal weiter, bei Lastschriften müssen Sie jedoch die neuen Kartendaten bei den entsprechenden Unternehmen hinterlegen.