09. Februar 2022 – dpa Nachrichten

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WhatsApp: Das kommt ab jetzt auf Sie zu

Der Messenger ist bei Milliarden beliebt. Ab Februar ist für WhatsApp-Userinnen und User allerdings eine wichtige Sache anders. Die neue Regel ist für viele unbemerkt eingetreten. Welche das ist, das erfahren Sie hier.

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Neues Gesetz ab Februar

Am 1. Februar 2022 ist das Gesetz zur Bekämpfung des Rechtsextremismus und der Hasskriminalität offiziell in Kraft getreten. Die eingetretene Änderung bedeutet dabei für die meisten von uns etwas Positives. Vereinzelte Personen allerdings werden ab jetzt absichtlich und stärker eingeschränkt. Denn ihre Daten müssen in bestimmten Fällen an offizielle Behörden - zum Beispiel dem BKA - weitergegeben werden.

Die neue Regelung ist für soziale Medien wie auch WhatsApp 2022 verpflichtend geworden.

Pflicht für WhatsApp ab 2022: Daten offenlegen

Mit dem neuen Gesetz wurden auch das Strafgesetzbuch, das Bundesmeldegesetz sowie das Netzwerkdurchsetzungsgesetz (NetzDG) geändert. Für Messenger wie WhatsApp, aber auch Betreiber anderer sozialer Netzwerke und Medien bedeutet es folgende Änderungen.

Gültig für Facebook, WhatsApp und Co. 2022:

  • Die Verpflichtung, Morddrohungen, volksverhetzende Äußerungen und andere strafbare Inhalte - darunter fallen zum Beispiel Hasskommentare, Terrorismuspropaganda, Bilder oder Videos von Kindesmissbrauch und Antisemitismus - an das Bundeskriminalamt (BKA) zu melden (bislang war nur die Löschung und Sperrung der Nutzer verpflichtend)
  • Zahlung von Bußgeldern bei unzureichenden Meldesystemen
  • Klare Rechtsgrundlagen zur Auskunftserteilung von Anbietern gegenüber Strafverfolgungs- und Gefahrenabwehrbehörden

Ab 2022 gibt WhatsApp auch IP-Adressen weiter

Zu den neuen Verpflichtungen, die sozialen Medien wie WhatsApp ab 2022 damit auferlegt werden, gehört es unter anderem, bei der Meldung auch die IP-Adresse zu melden. Dadurch sollen potenzielle Täter schneller identifiziert werden.

Allerdings bleibt vorerst abzuwarten, wie sich die Umsetzung gestaltet. Oft genug gibt es Schlupflöcher, die Betreiber sozialer Netzwerke und Medien zu nutzen versuchen. Auch eine Prüfung ist oftmals aufgrund fehlender Kapazitäten bei der Nachverfolgung nicht optimal möglich.

Welche Daten hat WhatsApp von mir?

Eigentlich weiß WhatsApp so ziemlich alles von Ihnen, was Sie bereitstellen. Sämtliche Daten, die in den Messenger eingegeben werden, werden nämlich auch gesammelt. Dazu zählen persönliche Informationen wie Telefonnummer, Geburtsdatum, Name, Status und Ihr Profilbild.

Darüber hinaus liest der Messenger Ihr Adressbuch aus. Einzig die Nachrichten, die Sie via WhatsApp verschicken, sind für den Dienst nicht zugänglich und nicht auf den Unternehmensservern hinterlegt. Das liegt an der Ende-zu-Ende-Verschlüsselung. Sie erlaubt es nur Absendern und Empfängern, die Inhalte zu lesen.

Was macht WhatsApp mit meinen Daten?

Erreichen Sie mit Ihrer Nachricht keinen, dann werden die verschickten Nachrichten 30 Tage zwischengespeichert und dann automatisch gelöscht. Aber: Laut den Experten von Dr.-Datenschutz.de sind Chatverläufe allerdings unverschlüsselt auf dem Server des Messengers abgelegt, wenn Sie ein Backup auf Google Drive oder lokal machen. In diesem Fall fällt die sonst typische Verschlüsselung weg.

Zudem sammelt WhatsApp Metadaten. Also keine Inhalte aus Nachrichten und Telefonaten, aber dafür Informationen über Ihre damit zusammenhängenden Gewohnheiten. Zum Beispiel darüber, wann Sie eine andere Person wie häufig kontaktieren. Sind genug solcher Daten vorhanden, lässt sich ein umfangreiches Profil über den Nutzer bzw. der Nutzerin erstellen.

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