29. Juli 2025 – Radio Brocken
Tigermücken breiten sich in Deutschland aus und können Krankheiten übertragen. Diese bewährten Schutzmaßnahmen halten die gefährlichen Insekten fern.
Die schwarz-weiß gestreiften Tigermücken breiten sich immer weiter in Deutschland aus – und das ist kein harmloses Phänomen. Diese ursprünglich aus Südostasien stammenden Insekten können gefährliche Krankheitserreger übertragen, darunter Dengue-, Zika- und Chikungunya-Viren. Während Experten vor einer möglichen neuen Epidemie warnen, können Sie mit den richtigen Schutzmaßnahmen Ihr Zuhause und Ihre Familie effektiv schützen.
Warum Tigermücken so erfolgreich sind
Tigermücken sind wahre Überlebenskünstler. Anders als ihre heimischen Verwandten sind sie extrem anpassungsfähig und nutzen bereits kleinste Wasseransammlungen als Brutstätten. Ob Blumenvase, Regentonne oder die Pfütze auf der Gartenmöbel-Abdeckplane – überall können die Weibchen ihre Eier ablegen. Besonders tückisch: Die Larven überstehen sogar Trockenphasen und entwickeln sich rasant, sobald wieder Wasser vorhanden ist.
Das macht die Tigermücke zu einem perfekten Invasor. Während heimische Mücken meist dämmerungs- oder nachtaktiv sind, stechen Tigermücken bevorzugt tagsüber zu. Ihr charakteristisches schwarz-weißes Muster macht sie zwar gut erkennbar, doch ihre aggressive Stechfreudigkeit und die mögliche Krankheitsübertragung bereiten Gesundheitsexperten zunehmend Sorgen.
Effektive Schutzmaßnahmen für Garten und Balkon
Der beste Schutz beginnt bei der Prävention. Kerstin Effers von der Verbraucherzentrale NRW empfiehlt eine konsequente Beseitigung aller Wasseransammlungen rund ums Haus. Regentonnen sollten grundsätzlich abgedeckt werden, Blumentöpfe und Gießkannen regelmäßig geleert und gereinigt werden.
Besonders wichtig ist die Pflege von Vogeltränken und Wasserschalen für Haustiere. Diese sollten mindestens zweimal wöchentlich komplett geleert und frisch befüllt werden. Bei Gartenteichen hilft eine Wasserpumpe, die für ständige Bewegung sorgt – stehende Gewässer meiden Tigermücken zur Eiablage.
Feinmaschige Moskitonetze bieten zusätzlichen Schutz, besonders über Kinderwagen oder Betten. Diese praktischen Helfer passen auch perfekt ins Urlaubsgepäck und schützen in Risikogebieten zuverlässig vor Stichen. Insektenschutzgitter an Fenstern und Türen halten nicht nur Mücken fern, sondern auch andere lästige Insekten wie Motten.
Natürliche Abwehrmethoden und was Sie vermeiden sollten
Überraschend effektiv sind Ventilatoren als Mückenschutz. Der konstante Luftstrom irritiert die Insekten und macht das Anfliegen schwierig. Im Freien schützt lange, helle Kleidung vor Stichattacken – Tigermücken bevorzugen dunkle Farben und haben es schwerer, durch dichte Stoffe zu stechen.
Von UV-Lichtfallen sollten Sie hingegen die Finger lassen. Diese locken zwar Mücken an, vernichten aber auch massenhaft nützliche Insekten. Das Aufstellen im Freien ist sogar verboten. Auch elektrische Fliegenklatschen und Mückenstecker sind nur bedingt hilfreich und können bei unsachgemäßer Anwendung problematisch werden.
Häufig gestellte Fragen zum Tigermücken-Schutz
Wie erkenne ich eine Tigermücke sicher?
Tigermücken sind durch ihr charakteristisches schwarz-weißes Streifenmuster gut erkennbar. Sie sind deutlich kleiner als heimische Stechmücken und stechen bevorzugt tagsüber. Wenn Sie eine verdächtige Mücke entdecken, können Sie diese über die Plattform "Tiger" den zuständigen Behörden melden – das hilft bei der Überwachung der Ausbreitung.
Sind alle Tigermücken in Deutschland gefährlich?
Nein, nicht jede Tigermücke trägt automatisch Krankheitserreger in sich. Die bisher in Deutschland festgestellten Infektionen wurden alle im Ausland erworben. Dennoch ist Vorsicht geboten, da sich die Situation schnell ändern kann und eine etablierte Population das Risiko erhöht.
Welche Hausmittel helfen wirklich gegen Tigermücken?
Bewährt haben sich ätherische Öle wie Citronella oder Lavendel als natürliche Repellents. Auch das Aufstellen von Tomatenpflanzen oder Basilikum kann abschreckend wirken. Am wichtigsten bleibt jedoch die konsequente Beseitigung von Brutstätten – kein Hausmittel ersetzt diese grundlegende Präventionsmaßnahme.