Genuss

So grillt Sachsen-Anhalt

Mit unseren Grilltipps wird Ihr Grillabend garantiert ein Erfolg.

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Bild von Susanne Jutzeler, suju-foto auf Pixabay

Es liegt was in der Luft, ein ganz besonderer Grillduft... Ob am Feierabend oder Wochenende: Sachsen-Anhalt liebt das Grillen - mit Würstchen, Steaks, Schweine- und Hähnchenfleisch. Damit das Grillen gesund, nährstoffreich und fettarm gelingt und nicht in einem Desaster endet, sollten Sie Folgendes beachten:

Die besten Grilltipps im Überblick

  • Entspannt vorbereiten
    Fangen Sie rechtzeitig mit den Vorbereitung an, auch wenn Sie nur mit ein paar Freunden grillen möchten. Drei Tage vor dem Grilltag die Gerichte auswählen, einen Tag vorher wird eingekauft und es die Marinaden zubereitet. Am Grilltag selbst: Früh anfangen, Musik auflegen und mit einem Glas Wein die Zutaten schnippeln.
  • Immer alles griffbereit haben
    Werden die Grillhandschuhe erst gesucht, wenn der Spieß gedreht werden muss, hat man ein Problem. Deshalb immer das Werkzeug bereit legen - wie der Chirurg bei einer OP.
  • "Der Nasenspitzentest"
    Wenn Sie kein Fleischthermometer haben, können Sie den Gargrad auch mit der Hand ermitteln, so Grillweltmeister Manfred Peters. Dazu drückt man mit der Hand auf seine Oberlippe und danach mittig auf das Steak. Fühlt sich sich das Fleisch an wie die Oberlippe, ist es noch nicht gar. Fühlt sich das Steak an wie die Nasenspitze ist es genau "medium", fühlt es sich hingegen an wie die Stirn, ist es "well done" oder sogar schon übergart.
  • Vor dem Grillen salzen
    Das Fleisch eine halbe Stunde vor dem Grillen großzügig mit grobem Salz zu würzen. So bekommt man eine tolle Kruste. Überflüssiges Salz tropft beim Grillen automatisch ab. Wegen des Flüssigkeitsverlustes muss man sich keine Sorgen machen.
  • Dicke Steaks bevorzugt
    Ein Steak sollte mindestens zwei bis drei Zentimeter dick sein. So erhält man eine schöne Kruste und gleichzeitig ein saftiges Steak. Grillweltmeister Uwe Wipfler bevorzugt sogar Steaks von vier bis fünf Zentimetern. Diese schneidet er nach dem Garen dünn auf und serviert sie seinen Gästen in Scheiben.
  • Richtig aufspießen
    Grillspieße sind lecker und beliebt. Damit sich die aufgespießten Stücke nicht so leicht verdrehen, sollte man Spieße mit eckigem Querschnitt benutzen. Metallspieße sollten zudem nicht zu dick sein.
  • Bier löscht nur den Durst
    Wird "brennendes" Grillgut mit der Bierflasche gelöscht, spült man die Gewürze ab, löscht die Kohle und wirbelt die Asche auf, die dann am Fleisch klebt. Wenn Flammen entstehen, das Grillgut neben die Glut ziehen und gegebnenfalls den Deckel des Grills schließen. Das Bier ist nur zum Trinken da.
  • Entspannen lassen
    Schneiden Sie Ihre Steaks auch beim Grillen nicht sofort an. Lassen Sie sie ein paar Minuten in Alufolie gewickelt ruhen. So kann sich das Fleisch entspannen und die Säfte verteilen sich wieder.


Leckere Rezepte: Probieren Sie doch mal...

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Bild von RitaE auf Pixabay

  • Glacierte Schweinerippchen
    Ingwer schälen, kleinere Stücke schneiden und durch die Knoblauchpresse pressen. Zitronensaft, Sojasauce, Reiswein, Honig, Tomaten-Ketchup und Sambal Oelek dazugeben und das Ganze in eine Stielkasserolle geben und unter ständigem Rühren aufkochen lassen. Die Schweinerippchen in eine Schüssel geben und mit heißen Glasur überziehen, etwa 1 Stunde marinieren und häufig wenden. Anschließend die Rippchen flach in eine Grillschale nochmals mit der Marinade bestreichen und auf dem Grill garen.
  • Gegrillte Möhren mit Knoblauch
    Die Möhren schälen. Margarine, Salz und die gepressten Knoblauchzehen miteinander vermengen. Die Knoblauch-Margarine auf die geschälten Möhren streichen. In Alufolie einwickeln. Die Möhren ca. 5-10 Minuten schön weich grillen.
  • Paprika-Chili-Wurstspieße
    Die Bratwürste in gleichmäßige Scheiben schneiden. Chili, Paprika und Zwibeln in gleich große Würfel schneiden und in eine Schüssel geben. Olivenöl, Thymian, Salz und Pfeffer dazu geben und kurz ziehen lassen. Wurstscheiben, Zwiebeln, Paprika und Chili abwechselnd auf Spieße stecken. Während des Grillens ab und zu mit der Marinade begießen.
  • Kräuter-Lachsforellen
    Butter zerlassen. Zitronensaft mit dem Schneebesen unter die Butter schlagen. Kräftig salzen u. pfeffern. Die Lachsforellen unter fließendem Wasser abspülen und trockentupfen. Innen und außen mit der Zitronenbutter einpinseln. Je 4 Stiele Petersilie in die Bauchöffnungen geben und die Forellen in einen Grillkorb legen. Auf dem Grillrost von jeder Seite 10 Minuten garen.


Nicht immer nur Fleisch

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Bild von vika-imperia550 auf Pixabay

Auch Gemüse lässt sich auf dem Grill schmackhaft garen. Dafür wird lediglich etwas Gemüse wie zum Beispiel Zucchini und Champignons kleingeschnitten, mit Salz und Pfeffer gewürzt und ein wenig mit Öl beträufelt in eine Aluschale gegeben oder in Alufolie verpackt und für etwa 20 Minuten gegrillt. Kulinarische und gesunde Akzente lassen sich durch Zugabe von Kräutern, Pesto oder Knoblauch setzen. Besonders köstlich schmeckt das Grillgemüse, wenn Sie noch zerkleinerten Schafkäse oder Mozzarella dazu geben.


Wahl des Grills

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Bild von Alexas_Fotos auf Pixabay

Viele Sachsen-Anhalter schwören auf den Holzkohlegrill, da er dem Grillgut das typische Aroma verleiht. Ein höhenverstellbarer Gitterrost für die Hitzeregulierung sowie ein Windschutz für die Glut sind dabei unverzichtbar. Ein seitliches Glutbrett verhindert, dass durch herabtropfendes Fett und Fleischsaft schädlicher Rauch entsteht, der Krebs erregende Stoffe auf das Grillgut einwirken lässt. Bei einem waagerechten Grillrost können die Lebensmittel durch Aluschalen geschützt werden.

Sparen Sie nicht an der Kohle! Buchenkohle mit hohem Kohlenstoffgehalt, die mit einer DIN-Norm und Registrierungsnummer ausgezeichnet ist, entfacht das Grillfeuer optimal. Diese Kohle wird zudem regelmäßig auf schädliche Stoffe wie Bitumen oder Holzschutzmittel untersucht.


Die Alternativen zum Holzkohlegrill

Neben dem Holzkohlegrill gibt es Geräte, die mit Gas oder Strom beheizt werden. Sie sind komfortabler in der Handhabung, da sie ohne weitere Brennmaterialien oder Anheizen auskommen. Die Temperatur lässt sich mit einem Regler einfacher einstellen als beim Holzkohlegrill. Der Elektrogrill, dessen Fettauffangschale vor Inbetriebnahme lediglich mit Wasser gefüllt werden muss, darf sogar bei schlechtem Wetter in geschlossenen Räumen benutzt werden.


Rauchfreies Grillvergnügen: Die besten Elektro- und Gasgrills

Gute Grills müssen kein Vermögen kosten, wie Stiftung Warentest herausgefunden hat.

  • Flächengrills
    Im Test befanden sich je sechs Flächen- und Kontaktgrills. Während Flächengrills eine beheizte Grillfläche aufweisen, wird das Grillgut des Kontaktgrills von oben und unten mit Hitze versorgt, ähnlich einem Waffeleisen. Alle gesteten Flächengrills schnitten mit dem Prädikat gut ab. Mit einer Gesamtnot von 2,1 hat der Tischgrill Philips HD4419/20 für rund 90€ die Nase vorn. Er besticht mit einer einfachen Handhabung, allerdings bietet er nur eine relativ kleine Grillfläche. Bei den Grills mit Gestell führt George Foreman (90 Euro), gefolgt von Cloer (169 Euro). Der hochpreisige Weber Grill Q1400 belegt den fünften Platz im Test.
  • Kontaktgrills
    Diese fallen ebenfalls durch ihre gute Bewertung auf. Tefal GC3060 liegt mit rund 80 Euro weit vorn, gefolgt vom WMF Lono (beide 2,0). Nur der Grill von Unold erhielt lediglich eine befriedigende Bewertung, da sich die Grillplatten nach Nutzung verbiegen.
  • Gasgrills
    Gasgrills lohnen sich vor allem, wenn Sie häufig und viel Grillen. Die Anschaffung des Gerätes ist zwar in der Regel um einiges teurer, als bei normalen Kohlegrills, allerdings sind die laufenden Kosten wesentlich geringer: Gas ist um einiges billiger als Kohle. Zudem sind Gasgrills vor allem in der Stadt praktisch, da sie nicht qualmen und so Ihre Nachbarn weniger belästigen, wenn Sie bspw. auf dem Balkon grillen. Der beste preiswerte Grill im Test: die Grillküche von Toom.

    Unser Radio Brocken Sachsen-Anhalt Reporter aus dem Landeshauptstadt-Studio in Magdeburg Lars Frohmüller ist der festen Überzeugung: Auch No Name Gas-Grills für 100€ machen was her. Ggf. müssen Sie nur selbst ein bisschen nachrüsten. Lars beispielsweise hat sich für seinem Billig-Gasgrill einen gusseisernen Grillrost geholt, um eine bessere Bräunung zu erhalten und ist mehr als zufrieden damit. Seine Grillgäste auch.

    Tipp, wenn Sie sich einen Gasgrill kaufen wollen:
    Gucken Sie, das der Grill 3 Hitzezonen hat (anbraten, garen und ruhen). Ideal ist ein Druckminderer. Dieser kann auf die Gasflasche gesetzt werden, damit auch immer die gleiche Temperatur gehalten wird. Versuchen Sie, das Gerät vorher zu testen, bspw. im Baumarkt. Dann wissen Sie auf Anhieb, welche Knöpfe wofür sind. Der Grill sollte eine Temperatur von 250° auf jeden Fall erreichen. Kohlegrills brauchen eine halbe Stunde Vorheizzeit dafür, Gasgrills nur etwa 10-15 Minuten.


Was Sie bei Ihrem Grill beachten sollten

Kohlegrill

  • Grillmaterial: Holzkohle oder Briketts – vor dieser Wahl steht jeder Besitzer eines solchen Grills. Die Kohle ist zwar günstiger, allerdings haben die Briketts eine deutlich längere Brenndauer.
  • Anzünden: Verwenden Sie am besten einen praktischen Anzündkamin – ist einfach und klappt garantiert immer.
  • Rauchentwicklung: Sollte sich ein Nachbar über die Rauchentwicklung beschweren, entscheiden Sie sich einfach für einen Kugelgrill – und laden Sie den Nachbarn zum Mitessen ein.
  • Die Gesundheit: Legen Sie einfach Alufolie unter Ihr Grillgut, um auch mit einem Kohlegrill gesundheitsbewusst zu grillen.

Elektrogrill

  • Unterlage: Da es unter dem Grill zu einer starken Wärmeentwicklung kommt, achten Sie unbedingt auf eine hitzebeständige Unterlage.
  • Modell: Je nach Einsatzort sind verschiedene Modelle optimal, z.B. der Tischgrill für den Balkon oder der Standgrill für die Terrasse.
  • Komfort: Ein integrierter Temperaturregler sorgt für komfortableres Grillen, da Sie die fertigen Speisen bei niedrigeren Temperaturen optimal warmhalten können.
  • Reinigung: Achten Sie darauf, dass sich die Platten Ihres Elektrogrills herausnehmen lassen. So wird die Reinigung zum Kinderspiel.


Rechtliches

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Bild von Ingo Kramarek auf Pixabay

Der Qualm von Nachbars Grill zieht in meine Wohnung. Muss ich das hinnehmen?

Nein! Wer grillen will, muss dafür sorgen, dass der Qualm die Nachbarn nicht belästigt.

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