18. März 2024 – Radio Brocken

Gesundheit

Neues digitales Organspende-Register startet: Das müssen Sie wissen

Heute startet ein neues digitales Organspende-Register. Damit soll die Zahl der Organspenden gesteigert werden.

urn-newsml-dpa.com-20090101-230729-99-590023-v3-s2048.jpeg
Organspendeausweise., Foto: Rolf Vennenbernd/dpa/Archivbild

8.500 Menschen warten in Deutschland derzeit auf eine passende Organspende. Die Wartedauer für eine Niere liegt aktuell beispielsweise im Durchschnitt zwischen 8 und 10 Jahren. Um die Organspende zukünftig einfacher zu gestalten und die Bereitschaft von mehr Menschen zu erhalten startet heute ein digitales Organspende-Register.

Bislang mussten Organspender ihren Ausweis immer bei sich tragen, um im Notfall die Bereitschaft zur Organspende zu signalisieren. Mit dem Online-Portal ist das nicht mehr nötig. Krankenhäuser sollen zukünftig Zugriff auf diese Datenbank haben und im Bedarfsfall die Bereitschaft dort checken können.

Digitales Organspende-Register: Die wichtigsten Informationen im Überblick

  1. Der Orgranspende-Ausweis oder auch Patientenverfügungen gelten weiterhin analog zur Online-Registrierung. Es gilt das letzte ausgefüllte Dokument.
  2. Registrieren kann sich jeder, der mindestens 16 Jahre alt ist unter www.organspende-register.de
  3. Für die Online-Registrierung wird ein gültiger Personalausweis mit Online-Funktion sowie die Versichertennummer benötigt.
  4. Jeder kann selbst bestimmen, welche Organe er im Ernstfall spenden möchte und welche nicht. Der Status kann jederzeit geändert oder sogar komplett gelöscht werden, falls man seine Meinung ändert.
  5. Die Daten werden auf deutschen Servern gespeichert und sind somit sicher. Nur ausgewähltes Personal in den Krankenhäusern hat Zugriff auf die Datenbank.
  6. Vor einer Organentnahme müssen vier unabhängige Ärzte den Hirntod feststellen bevor es überhaupt zu einer Spende kommt.
  7. Ab dem 1. Juli 2024 soll eine Registrierung auch über eine Gesundheits-ID möglich sein, die man von der Krankenkasse bekommt.
  8. Ebenfalls ab dem 1. Juli 2024 sollen die Krankenhäuser Zugriff auf die Datenbank bekommen.

Mit dem zentralen Online-Register erhoffen sich Ärzte, Verbände und Krankenhäuser mehr Akzeptanz von Organspende in der Gesellschaft. Mehr Organspender bedeuten im Umkehrschluss auch mehr gerettete Leben.

undefined
Radio Brocken
Audiothek