06. September 2022 – Radio Brocken

Zahlungsverkehr

Neue Bankkarten - das müssen Sie jetzt wissen

Ohne das bewährte "Plastikgeld" - der Girocard - geht kaum noch jemand zum Shoppen. Derzeit verschicken große Banken bei uns gerade sogenannte Debitkarten an Millionen Kunden. Doch warum?

kedit karte card giro cash geld bank © pixabay.jpg

Was ist bei Bezahl-Karten eigentlich was?

Haben Sie auch Post von Ihrer Bank bekommen und sollen Ihre Girocard (oder auch EC-Karte genannt) gegen eine Debitcard umtauschen? Bei der DKB und ING gibt es diese Debitcard kostenlos, dafür werden für die altbewährte Girocard 0,99 Euro monatlich fällig, falls Sie diese behalten wollen. Ein Anreiz, dass Kunden von Giro auf Debit umsteigen mögen.

Die Girocard nennen viele oft noch „EC-Karte“ (für Electronic Cash oder Eurocheques). Auch wenn es EC so eigentlich nicht mehr gibt. Girocard ist ein Zahlkartensystem deutscher Banken und Sparkassen und der Nachfolger der EC-Karte. Die Debitcard (lat. debere: schulden) gibt es meist im Verbund mit Visa oder Mastercard, zwei US-Finanzriesen. Sie ist aber KEINE Kreditkarte.

Wenn Sie nicht wissen, was für eine Karte Sie haben, dann schauen Sie einfach mal auf die Vorder- oder Rückseite Ihrer Karte. Wenn da irgendwo klein „Debit“ aufgedruckt ist, handelt es sich um eine Debitkarte.

Was kann die Girocard gut, was nicht?

Die Plastikkarten ist vor allem in Läden im Inland fürs Bezahlen und fürs Geldholen (Automat, Supermarkt, Tankstelle) sehr praktisch.

Aber auch im Ausland können Sie sie oft einsetzen, sofern die ausgebende Bank mit Maestro (von Mastercard) oder V-Pay (Visa) zusammenarbeitet (Logo auf der Karte). Allerdings haben Mastercard und Visa angekündigt, dass damit mittelfristig Schluss sein dürfte. Beim Einkaufen im Internet wiederum ist die Girocard ziemlich mau.

Sie können hier auch weiterhin mit dem Girokonto bezahlen, aber in der Regel nur per Lastschrift. Aber das mögen viele nicht, weil dann das Geld direkt abgebucht wird und man dieses, falls was schief geht, nicht zurückfordern kann.


Was geht mit einer Debitcard besser?

Online-Shopping geht auf jeden Fall problemlos. Wenn Sie z. B. eine Debitkarte mit Visa haben, können Sie überall dort bezahlen, wo das Visa-Logo auftaucht – also fast überall im Internet. Auch ist die Debitcard anders als die Girocard, global einsetzbar. Deshalb können Sie damit auch fast überall Bargeld an einem Automaten ziehen.

Beachten Sie: die anfallenden Kosten (Gebühren, Wechselkurs) unterscheiden sich von Bank zu Bank. Prüfen Sie vor einer Reise also die „Entgeltinformation“. Sonst erleben Sie vielleicht hinterher eine böse und teure Überraschung.
Sowohl bei Giro- als auch bei Debitcard wird der fällige Betrag zeitnah (innerhalb weniger Tage) nach Einkauf oder Geldholen vom Girokonto abgebucht.

Es gibt einen einzigen Nachteil der Debitkarte: einige kleine Händler in Deutschland (z. B. Bäcker, Kiosk) nehmen sie noch nicht.

Brauchen Sie überhaupt eine „richtige“ Kreditkarte?

JEIN - eigentlich nicht wirklich.

Der Vorteil: Eine klassische Kreditkarte ist bequem für alle, die oft im Ausland sind, Hotels oder Mietwagen (Kaution!) buchen – da hakt auch die Debitkarte ab und an. Und Sie können damit, „auf Kredit“ leben und den persönlichen Kreditrahmen (eine Art Dispo) ausschöpfen. Man zahlt also nicht sofort, sondern später – entweder auf einmal (z. B. monatlich) oder in Raten. Das ist zugleich aber ein Nachteil. Denn die Kreditkartenzinsen liegen typischerweise bei 15 bis 20 Prozent, also extrem hoch! Hier besteht die Gefahr, dass man in eine Schuldenfalle gerät.
Spartipp: eine Kreditkarte ohne Jahresgebühr nutzen (z.B. www.barclaycard.de).

*Quelle: Bild

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