14. März 2023 – Radio Brocken
Am 27. März soll ein Mega-Streik von Ver.di und EVG den Verkehr deutschlandweit komplett lahmlegen: Busse, Bahnen im Fern- und Nahverkehr, Flughäfen und sogar Autobahnen könnten davon betroffen sein.
Viele haben es bereits schon mitbekommen und mussten unter den Tarifstreiks von Ver.di und der Eisenbahngewerkschaft EVG in den vergangenen Wochen leiden. Der Grund: Ver.di verlangt mindestens 10,5 Prozent mehr Lohn bzw. mindestens 500 Euro mehr im Monat. Die EVG verlangt sogar 12 Prozent mehr Lohn bzw. 650 Euro mehr im Monat.
Da sie sich bis dato noch nicht einigen konnten, sollen die Tarifstreiks am 27. März in die nächste Runde gehen und dieser hat es in sich, denn Ver.di und die EVG wollen gemeinsam einen eintägigen Warnstreik organisieren.
Davon wären dann nicht nur der öffentliche Nahverkehr betroffen, sondern auch der Fernverkehr, Flughäfen und die Autobahngesellschaft des Bundes.
Streikfrei für Alle?
Es sei die Aufgabe der Bahn diesen Streik frühzeitig anzukündigen, damit sich Beschäftigte Notfallpläne überlegen könnten. Doch mit dem Auto drohen Mega-Staus und mit dem Fahrrad zur Arbeit fahren ist nicht für jeden möglich.
Top-Politiker forderten daher Firmenchefs dazu auf, ihren Mitarbeitern streikfrei zu geben oder zumindest Homeoffice zu ermöglichen.
Und auch der Lehrer-Chef Heinz-Peter Meidinger bringt sogar schulfrei ins Gespräch. Es sei unmöglich einen geregelten Unterrichtsalltag zu gewährleisten, wenn keine Schulbusse fahren und nicht sicher sei, ob die Lehrer überhaupt in die Schule kommen könnten.
Verhältnismäßigkeit des Streiks wird in Frage gestellt
Sachsen-Anhalts Wirtschaftsminister Schulz hält diesen Streik für "völlig unangemessen" und verlangt eine Rückbesinnung auf die gesellschaftliche Verantwortung der Gewerkschaften und realistischere Forderungen.
Andere Stimmen finden die Streiks durchaus berechtigt, aber dafür ein ganzes Land in Haft zu nehmen, gehe definitiv zu weit.
Ob und wie der Streik stattfinden wird, steht noch nicht zu 100 Prozent fest, aber Ver.di, die EVG und die Bahn werden früh genug darüber berichten müssen.