Corona

Impfstart in den Hausarzt-Praxen

Ab dem 7. April dürfen die Hausärzte im Land mit den Corona-Schutzimpfungen beginnen. Doch wie läuft das Ganze ab?

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Eine Frau wird gegen das Coronavirus geimpft. , Foto: Patrick Pleul/dpa-Zentralbild/dpa/Symbolbild

Mit dem Beginn der Corona-Schutzimpfungen in den Hausarzt-Praxen soll die bundesweite Impfkampagne Fahrt aufnehmen. Auch die Hausärzte in Sachsen-Anhalt sind bereit zu impfen, wie Dr. Thomas Dörrer aus Teutschenthal erklärt. Er ist sehr glücklich über den Einbezug der Hausärzte.

Freiheiten bei der Impfreihenfolge

Bei der Impfreihenfolge gilt in den Praxen die Coronavirus-Impfverordnung, d.h. auch hier sind zuerst die Priorisierungsgruppen 1 und 2 zu bevorzugen, also z.B. Menschen ab 70 bzw. 80 Jahren, Personen mit Vorerkrankungen oder Angestellte im medizinischen Berufen. Laut der Kassenärztlichen Bundesvereinigung steht es den Hausärzten jedoch zu flexibel selbst zu entscheiden, wer wann geimpft wird. Um den Verfall von Impfstoff zu vermeiden, ist es dadurch auch möglich Personen zu impfen, die erst später an der Reihe gewesen wären. Die Patienten brauchen nicht anzurufen, sondern werden von der Praxis benachrichtigt. Wer will, kann aber fragen, ob es eine Liste für freiwillige Impflinge gibt. Die Terminvergabe regeln die Praxen über eigene Listen selbst, wie auch Dr. Dörrer erklärt:

Ausnahmen der Reihenfolge

Sollte es dennoch dazu kommen, dass ein Impftermin nicht wahrgenommen wird, dann dürfen die Hausärzte auch von der Impfreihenfolge abweichen. Diese Ausnahme gilt außerdem in hochbelasteten Grenzregionen oder in Hochinzidenzgebieten innerhalb Deutschlands. Als Hochinzidenzgebiet gilt eine Region, die in der Regel eine Sieben-Tage-Inzidenz von über 200 aufweist. Oberstes Gebot, so betont es auch Dr. Dörrer, ist es den Impfstoff nicht verfallen zu lassen. Patienten, die gewillt für eine Impfung sind, sollten also jederzeit für den Hausarzt erreichbar und bereit sein spontan und schnell die Arztpraxis aufzusuchen.

Welcher Impfstoff wird verwendet

Geimpft wird in den ersten zwei Wochen ausschließlich mit dem Impfstoff von BioNTech/Pfizer. In den Praxen wird dieser in Kühlschränken bei Temperaturen zwischen zwei und acht Grad Celsius gelagert. Damit ist er maximal fünf Tage haltbar. Dr. Thomas Dörrer hat den Tag des Impfstartes dementsprechend schon durchgetaktet und die 30 Impfdosen, die er erhält, in genauso vielen Terminen vergeben.

Was die Patienten tun können

Um den eng getakteten Plan der Hausärzte einzuhalten, ist es wichtig, dass die Patienten pünktlich zum Termin erscheinen. Für die Impfung selbst wird den Patienten empfohlen in leichter Kleidung zu erscheinen, die man schnell ausziehen kann. So kann eine unnötige Zeitverschwendung beim Ausziehen dicker Jacken und Pullover vermieden werden.

Zudem ist es wichtig den Impfausweis und die Chipkarte der Krankenkasse dabei zu haben. Der Arzt ist vor jeder Impfung zu einer Aufklärung verpflichtet. Das kann bedeuten, dass die Patienten vor der Impfung auch einen Fragebogen zu Vorerkrankungen ausfüllen müssen.

Patienten, die bereits einen Termin in einem Impfenzutrum gebucht haben, werden dazu gebeten diesen auch unbedingt wahrzunehmen und dem Hausarzt Bescheid zu geben. Das hilft den Hausärzten, denn dadurch können sie den Impftermin neu vergeben und mit ihren Impfdosen möglichst viele Menschen in kurzer Zeit impfen.

Interview Impfstart bei Hausärzten: drei verschiedene Listen
06.04.2021
Interview Impfstart bei Hausärzten: drei verschiedene Listen
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