13. März 2023 – Radio Brocken
Sie sind klein, knackig, süß und passen in jede Brotbüchse: die Babykarotten. Sind diese Mini-Möhren wirklich der ultimative gesunde Snack zum Mitnehmen und für zwischendurch?
Woher kommen die "Babykarotten"?
Die meisten gelben Karotten sind eigentlich normale große Möhren, die aber aufgrund ihres unschönen Wuchses für Verkauf im Supermarkt aussortiert wurden. Spezielle Maschinen schneiden sie in zwei Teile, dann werden die Karotten geschält und in Form gebracht.
Die Herstellung ist nicht nur sehr energieintensiv, sondern macht die Karotten auch anfälliger, auszutrocknen. Dadurch kann sich mit der Zeit ein schmieriger Film auf der Oberfläche der kleinen Möhrchen bilden.
Ab ins Chlorbad
Damit die kleinen Karotten etwas schmackhafter - süßlicher - werden, schließlich sollen Kinder sie auch gerne essen, werden die Möhren in in Chlor gebadet, um Bakterien abzutöten und sie so lange haltbar zu machen.
Die übrigen Reststücke werden dann zu Karottensaft, Komposterde oder aber Tierfutter verarbeitet – immerhin also keine Lebensmittelverschwendung.
Jede Karotte muss makellos aussehen
Muss der Aufwand sein?
Leider neigen wir beim Kauf von Obst und Gemüse zum Perfektionismus. So soll auch jede normal große Karotte im Supermarkt perfekt aussehen, sonst wird sie nämlich aussortiert – ganz gleich, ob sie geschmacklich genauso gut ist wie der Rest.
So ist die Lebensmittelindustrie geradezu vernarrt in unrealistische und unnatürliche optische Standards. Daher sind die Babykarotten, was den Preis pro Gewicht betrifft, sogar noch deutlich teurer als normale Karotten. Und das nur, weil sie in der Herstellung mehr kosten und in Plastik verpackt werden.
Greifen Sie deshalb lieber zu gewöhnlichen Karotten, am besten zu solchen aus dem Bio-Supermarkt, die in Form und Farbe auch mal aus der Reihe fallen. Auf die gibt es dann oft auch einen Preisnachlass. Qualitativ und geschmacklich sind die in jedem Fall bei Weitem besser als das Baby-Format.
