06. November 2025 – Radio Brocken
Schützen Sie sich vor Fake-Shops beim Online-Einkauf. Erfahren Sie, wie Sie betrügerische Shops erkennen und sicher durch die Weihnachtszeit kommen.
Die Vorfreude auf Weihnachten nutzen Kriminelle schamlos aus: Mit gefälschten Online-Shops locken sie ahnungslose Käufer in die Falle. Das vermeintliche Schnäppchen entpuppt sich als teurer Reinfall – das Geld ist weg, die Ware kommt nie an. Doch mit ein paar einfachen Checks können Sie sich schützen und sicher durch die Weihnachtseinkäufe navigieren.
Warum Fake-Shops so gefährlich sind
Das Widerrufsrecht bei Online-Käufen hilft Ihnen nicht weiter, wenn der Shop plötzlich verschwunden ist. Wie die Verbraucherzentrale Hamburg warnt, ist das Geld in solchen Fällen meist unwiederbringlich verloren. Die Betreiber bleiben anonym oder sind unauffindbar – und mit ihnen Ihre Zahlung. Gerade in der hektischen Vorweihnachtszeit, wenn viele Menschen unter Zeitdruck einkaufen, haben Betrüger leichtes Spiel.
Der beste Schutz? Nehmen Sie sich vor jeder Bestellung bei einem unbekannten Online-Shop ein paar Minuten Zeit für eine gründliche Überprüfung. Diese Investition kann Sie vor erheblichem Ärger und finanziellen Verlusten bewahren.
Die wichtigsten Warnzeichen erkennen
Impressum und Handelsregisternummer unter die Lupe nehmen
Ein fehlendes oder unvollständiges Impressum ist das deutlichste Alarmsignal. Das Landeskriminalamt Niedersachsen empfiehlt, die Angaben im Impressum systematisch zu überprüfen: Suchen Sie die Adresse in Online-Telefonbüchern, Kartendiensten oder über Suchmaschinen. Existiert das Unternehmen wirklich an dieser Adresse?
Bei der Handelsregisternummer sollten Sie besonders aufmerksam sein. Geben Sie die Nummer auf handelsregister.de ein – aber nur die Ziffern, ohne den Zusatz „HRB". Stimmt die Nummer nicht, haben Sie einen Fake-Shop entlarvt. Vorsicht: Clevere Betrüger kopieren manchmal echte Handelsregisternummern. Eine zusätzliche Internetsuche mit der Nummer kann die tatsächliche Firma zutage fördern.
Gütesiegel, Kontaktdaten und Social-Media-Präsenz prüfen
Gütesiegel wie „Trusted Shops" wirken vertrauenerweckend – doch nur, wenn sie echt sind. Klicken Sie auf das Siegel: Ein seriöser Shop verlinkt zur offiziellen Zertifizierungsseite. Fake-Shops binden die Siegel oft nur als Bild ein, ohne funktionierende Verlinkung.
Rufen Sie die angegebene Telefonnummer an, falls eine deutsche Vorwahl vorhanden ist. Das Landeskriminalamt weist darauf hin, dass viele 0800-Nummern in Fake-Shops entweder nicht vergeben sind oder zu dubiosen Sprachdiensten führen. Auch Social-Media-Links sollten Sie testen: Führen sie zu echten, etablierten Fanseiten oder nur zur Startseite des Netzwerks?
Bankverbindung und Erfahrungsberichte checken
Sitzt der Shop laut Impressum in Deutschland, sollten Sie auch auf ein deutsches Konto überweisen. Ausländische Bankverbindungen sind ein Warnsignal, so die Verbraucherzentrale. Recherchieren Sie außerdem nach Erfahrungsberichten anderer Käufer – negative Bewertungen oder Warnungen sollten Sie ernst nehmen.
Die Verbraucherzentrale Hamburg führt eine umfangreiche Liste bekannter Fake-Shops, die Sie alphabetisch durchsuchen können. Besonders hilfreich: Ganz oben finden Sie die aktuellsten Warnungen. Noch komfortabler ist der Fakeshopfinder der Verbraucherzentralen. Geben Sie einfach die Domain des verdächtigen Shops ein und erhalten Sie eine Bewertung nach Ampelsystem – inklusive konkreter Warnhinweise.
Häufig gestellte Fragen zum Thema
Woran erkenne ich einen Fake-Shop am schnellsten?
Das fehlende oder unvollständige Impressum ist das deutlichste Warnsignal. Seriöse Online-Händler sind gesetzlich verpflichtet, vollständige Kontaktdaten anzugeben. Fehlen diese oder wirken sie dubios, sollten Sie sofort misstrauisch werden. Ein schneller Blick ins Impressum dauert nur wenige Sekunden und kann Sie vor großem Schaden bewahren.
Was mache ich, wenn ich bereits bei einem Fake-Shop bestellt habe?
Kontaktieren Sie sofort Ihre Bank und versuchen Sie, die Zahlung rückgängig zu machen – bei Überweisungen ist das allerdings meist schwierig. Erstatten Sie Anzeige bei der Polizei und dokumentieren Sie alle Beweise: Screenshots der Website, E-Mails und Zahlungsbelege. Melden Sie den Fall auch der Verbraucherzentrale, damit andere Käufer gewarnt werden können.
Sind besonders günstige Angebote immer verdächtig?
Nicht automatisch, aber extreme Preisnachlässe sollten Sie hellhörig machen. Wenn ein begehrtes Produkt deutlich unter dem üblichen Marktpreis angeboten wird, lohnt sich eine gründliche Überprüfung des Shops. Vergleichen Sie die Preise mit etablierten Händlern – ist der Unterschied sehr groß, könnte es sich um einen Lockvogel handeln.