16. November 2023 – Radio Brocken
Herbstzeit ist Erkältungszeit. Rund um Erkältungen gibt es allerhand Mythen. Wird man beisspielsweise krank, wenn man zu dünn angezogen ist?
Im Büro hustet und schnieft es an jeder Ecke. Die Erkältungszeit ist da. Rund um diese ranken sich jede Menge Mythen.
Mythos 1: Wird man krank, wenn man zu dünn angezogen ist?
Dieser Mythos ist nur zum Teil wahr.
Entgegen der landläufigen Meinung verursacht Kälte allein keine Erkältung, wie von der Apotheken Umschau erklärt wird. In kalter und feuchter Luft müssen Viren im Spiel sein. Nach Angaben der Virologin Prof. Ulrike Protzer reagiert der Körper auf Kälte, indem er die Blutgefäße in der äußeren Hautschicht, der sogenannten Peripherie, teilweise zusammenzieht. Dies führt zu einer kalten Nase, kalten Händen und kalten Füßen. Ähnliche Effekte können auch in den Schleimhäuten des Nasenrachenbereichs oder der Lunge auftreten. Die verringerte Durchblutung führt dazu, dass weniger Immunzellen zirkulieren, um Krankheitserreger zu bekämpfen. Zusätzlich trocknet die Nasenschleimhaut während der kühlen Jahreszeit schnell aus, was die Abwehrfähigkeit gegen Viren beeinträchtigen kann.
Mythos 2: Kann man eine Erkältung in der Sauna herausschwitzen?
Dieser Mythis stimmt nicht.
Ein Saunabesuch ist keine empfehlenswerte Option, wenn ihr von einer Erkältung mit Fieber, Kopfschmerzen, Halsschmerzen und Gliederschmerzen betroffen seid, wie von der STADA Arzneimittel AG betont wird. Anstatt zusätzlicher Belastung benötigt euer Körper zu diesem Zeitpunkt Ruhe und Erholung. Während eine Sauna im gesunden Zustand dazu beitragen kann, das Immunsystem zu stärken, ist es ratsam, darauf zu verzichten, wenn man erkältet ist. Es ist ebenfalls nicht möglich, eine Erkältung durch vermehrtes Schwitzen zu überwinden.
Mythos 3: Drei Tage kommt es, drei Tage bleibt es, drei Tage geht es...
Dieser Mythos stimmt.
Die Volksweisheit „Eine Erkältung kommt drei Tage, bleibt drei Tage und geht drei Tage“ ist laut der BAYER (SCHWEIZ) AG gar nicht so falsch, da dies tatsächlich in etwa dem typischen Verlauf einer Erkältung entspricht. Der Kontakt mit den auslösenden Erkältungsviren markiert normalerweise den Beginn einer Erkältung. Bereits einige Stunden bis Tage vor dem Auftreten der ersten Symptome haben diese Viren die Schleimhäute im Nasen- und Rachenraum infiziert. Der Körper gibt jedoch nicht kampflos auf: Während der anfänglichen Inkubationszeit, der Phase zwischen Ansteckung und Auftauchen der Beschwerden, versucht die körpereigene Abwehr immer noch, den Ausbruch der Erkältung zu verhindern. Erst wenn diese Bemühungen erfolglos bleiben, kommt es zum grippalen Infekt. Das Immunsystem arbeitet bereits bei den ersten Anzeichen einer Erkältung, wie Niesanfällen, juckender Nase und Halskratzen, auf Hochtouren.
Mythos 4: Ein Schal hilft bei Halsschmerzen
Dieser Mythos ist nicht bewiesen oder falsch.
Bedauerlicherweise liegen nicht ausreichend Daten vor, um eine eindeutige Antwort zu geben. Bezüglich Halsschmerzen, die durch Viren verursacht werden, lautet die Empfehlung eher: Was wohltuend ist, ist gut, so apotheken.de. Ein warmer Schal mag für manche Menschen bevorzugt sein, während andere eher auf kühlendes Eis setzen. Dennoch neigt die Mehrheit der Patienten bei Halsschmerzen dazu, Wärme zu bevorzugen. Dies ergibt wissenschaftlich durchaus Sinn, da Wärme die Gefäße öffnet und die Schleimhaut im Rachen und Hals besser durchblutet wird. Dies ermöglicht einen schnelleren Transport von zerstörten Krankheitserregern, Zellen, Schleim und Eiter.