14. November 2022 – Radio Brocken
Blackout
Diese Dinge brauchen Sie bei einem Stromausfall
Ein kalter Winter und die Sorge vor einem landesweiten Stromausfall treibt die Deutschen um. Die Bundesregierung empfiehlt daher ein Notfall-Kit zuhause zu haben, um für den Ernstfall vorbereitet zu sein.
53 Prozent der Deutschen fürchten einen Stromausfall im kommenden Winter aufgrund der Energiekrise. Daher ist es hilfreich einen kleinen zehn-Tages-Vorrat anzuschaffen, welcher bereits seit einigen Monaten vom Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe empfohlen wird. Dabei unbedingt an den nötigen Wasservorrat, wichtige Medikamente und an nicht kochbare Nahrung denken.
Aber: Bitte nicht hamstern! Damit ist keinem geholfen. Eine solche Ausnahmesituation wird nicht länger als drei oder vier Tage anhalten, womit ein Monatsvorrat total überflüssig wäre.
Außerdem sollte man über ein batteriebetriebenes Radio – das kann auch das Autoradio sein – verfügen, um die aktuellen Nachrichten irgendwie verfolgen zu können. Für den Winter auch besonders wichtig ist eine externe Heizmöglichkeit, wie eine Gasheizung oder einen Campingkocher, um sich irgendwie Essen zu erwärmen. Wer sich gern intensiver mit einer Notfall-Checkliste beschäftigen möchte, findet alle wichtigen Infos hier.
Großes Problem: Wenn man sich das komplette Notfall-Kit kaufen möchte, ist das ganz schön teuer. Im Durchschnitt würde man dafür ungefähr 800 Euro bezahlen. In finanziell sowieso schon schwierigen Zeiten ist das für viele kaum machbar.
Was brauchen Sie und wie viel kostet es?
Wer sich mit allen benötigten Produkten ausstatten möchte, der sollte etwas länger recherchieren. Auf Grund der großen Nachfrage sind schon sehr viele Produkte ausverkauft oder vergriffen und daher auch nur noch für sehr viel Geld zu haben. Doch wer vergleicht, kann bis zu 250 Euro sparen. (Achtung: Gilt nur, wenn man sich wirklich alles von der Liste neu kaufen muss. Kleinigkeiten wie Streichhölzer oder Taschenlampen gibt es in den meisten Haushalten schon.)
Das Energieausfall-Set: Mobiler Heizungsersatz (Gasheizer), Beleuchtungs- und Kochausstattung. Diese Produkte sind am teuersten und nehmen etwas mehr als 300 Euro in Anspruch. Außerdem beinhaltet es außerdem Batterien, Kerzen, Streichhölzer oder ein Feuerzeug, Taschenlampe, jede Menge Decken und warme Kleidung, einen Camping-Kocher und Holz oder Kohle zum Verbrennen. Aber viele dieser Produkte sind bereits in den meisten Haushalten vorhanden.
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Nahrung: Eine Erwachsene Person benötigt ungefähr 2200 Kalorien und mindestens zwei Liter Wasser am Tag. Daher sollten Sie pro Person folgendes im Haus haben:
- 4 Kilogramm Gemüse oder Hülsenfrüchte. Dafür eignen sich Konserven am besten.
- 3,5 kg Getreide, Brot, Kartoffeln, Pasta oder Reis.
- 2,6 kg Milch/ Milchprodukte.
- 2,5 kg Obst und Nüsse. Im Winter eignen sich lang haltbare Früchte wie Äpfel.
- 1,5 kg Fisch, Fleisch, Eier oder Volleipulver. Volleipulver hält sich hierbei natürlich deutlich länger als normale Eier.
- 0,357 kg Fette und Öle.
- mind. 20 Liter Wasser.
Wer all das kaufen möchte, sollte mit ungefähr 200 Euro rechnen.
Hygiene-Artikel und Medikamente: Auch bei einem Blackout sollte man sich trotzdem, zumindest oberflächlich, waschen können. Daher unbedingt an Zahnbürsten, Zahnpasta, Seife, Toilettenpapier und Desinfektionsmittel denken. Bei den Medikamenten sollte es einen Verbandskasten, ähnlich wie im Auto, Schmerztabletten und auf Grund der mangelnden Hygiene, auch ein Mittel gegen Durchfall geben. Damit kommt man ungefähr auf einen Betrag von 150 bis 200 Euro.
Wie realistisch ist ein solcher Blackout in Deutschland überhaupt?
Obwohl sich bereits einige Landkreise in Bayern einen Notfallplan im Falle eines Stromausfalls überlegt haben und sich auch schon die europäischen Banken auf den Ernstfall vorbereiten, ist die Wahrscheinlichkeit eines solchen Szenarios relativ gering.
Diesen Winter gibt es zwar einige Faktoren, die einen Stromausfall begünstigen würden, wie etwa die unterversorgten Gaskraftwerke, die 650.000 neu gekauften Heizlüfter und die generelle Überlastung des Stromnetzes. Allerdings sind diese Einflüsse schon seit einer Weile vorhersehbar, weshalb sich Deutschland darauf sehr gut vorbereiten kann. Außerdem wird über einen späteren Ausstieg aus der Atomenergie gesprochen. Die Reaktoren sollen weiterhin Strom erzeugen, um Gas einzusparen, welches sonst zur Stromerzeugung genutzt werden würde.
Die Wahrscheinlichkeit eines Blackouts ist also nicht nennenswert höher als sonst, auch wenn ein landesweiter Stromausfall natürlich jederzeit passieren kann.