12. August 2025 – Radio Brocken
Wie oft sollte man das Öl beim Auto kontrollieren? Eine einfache Faustregel hilft, damit der Motor möglichst lange läuft.
Ein Auto ohne Öl ist wie ein Läufer ohne Wasser – es geht eine Weile gut, aber dann wird es kritisch. Das Motorenöl ist das Lebenselixier Ihres Fahrzeugs und verdient mehr Aufmerksamkeit, als die meisten Autofahrer ihm schenken. Dabei kann eine einfache Kontrolle alle paar Wochen teure Reparaturen verhindern und die Lebensdauer Ihres Motors erheblich verlängern.
Warum Motorenöl für Ihr Auto überlebenswichtig ist
Motorenöl übernimmt im Verbrennungsmotor gleich mehrere kritische Aufgaben: Es schmiert die beweglichen Teile, verhindert übermäßigen Verschleiß, kühlt die Bauteile und mindert störende Geräusche. Ohne ausreichend Öl drohen thermische Probleme, Funktionsstörungen und im schlimmsten Fall ein kompletter Motorschaden – eine Reparatur, die schnell mehrere tausend Euro kosten kann.
Die Prüfgesellschaft Dekra betont, dass bereits ein geringer Ölmangel zu erhöhtem Verschleiß führen kann. Besonders bei modernen Motoren mit engen Toleranzen ist eine konstante Schmierung essentiell.
Die 1.000-Kilometer-Regel: So oft sollten Sie kontrollieren
Als bewährte Faustformel gilt: Prüfen Sie den Ölstand alle 1.000 Kilometer oder vor längeren Fahrten. Diese Regel stammt noch aus Zeiten älterer Motoren, doch auch moderne Fahrzeuge profitieren von regelmäßigen Kontrollen. Neuere Autos können zwar längere Intervalle vertragen, aber die Herstellerangaben in der Betriebsanleitung sind immer maßgebend.
Experten raten: Lieber einmal zu oft als zu wenig kontrollieren. Eine kurze Überprüfung alle paar Wochen kostet nur wenige Minuten, kann aber teure Folgeschäden verhindern.
Ölstand messen: Messstab schlägt Bordcomputer
Obwohl viele moderne Autos den Ölstand im Bordcomputer anzeigen, empfiehlt der ADAC die händische Kontrolle mit dem Messstab. Sensoren können defekt sein oder ungenaue Werte liefern. Falls Ihr Fahrzeug keinen Messstab mehr besitzt, bleibt nur der Weg über den Bordcomputer – die genaue Vorgehensweise erklärt die Bedienungsanleitung.
So messen Sie den Ölstand richtig
- Vorbereitung: Stellen Sie das Auto auf einer ebenen Fläche ab und schalten Sie den Motor aus.
- Wartezeit: Lassen Sie den Motor ein bis zwei Minuten abkühlen, messen Sie dann bei betriebswarmem Öl – außer die Anleitung gibt andere Zeiten vor.
- Messung: Ziehen Sie den Messstab vollständig heraus und wischen Sie ihn mit einem fusselfreien Lappen ab. Stecken Sie ihn wieder komplett hinein und lesen nach dem erneuten Herausziehen den Stand an den Min- und Max-Markierungen ab.
- Bei Ölmangel: Füllen Sie schrittweise kleine Mengen nach und messen zwischendurch. Verwenden Sie nur das in der Betriebsanleitung angegebene Öl.
- Bei Überfüllung: Fahren Sie sofort zur Werkstatt. Zu viel Öl kann genauso schädlich sein wie zu wenig.
Häufig gestellte Fragen zur Ölkontrolle
Kann ich den Ölstand auch bei kaltem Motor messen?
Bei kaltem Motor ist das Öl dickflüssiger und sammelt sich anders im Ölsumpf. Für genaue Messwerte sollten Sie den Motor kurz warmlaufen lassen und dann nach der vom Hersteller vorgegebenen Wartezeit messen. Manche Fahrzeuge erfordern längere Wartezeiten, andere können sofort gemessen werden.
Was passiert, wenn ich versehentlich zu viel Öl einfülle?
Überfüllung kann zu erhöhtem Verschleiß, Dichtungsschäden und sogar Motorproblemen führen. Das überschüssige Öl erzeugt Druck im System und kann Dichtungen beschädigen. Fahren Sie zur Werkstatt, damit das überschüssige Öl professionell abgepumpt wird.
Wie erkenne ich, welches Öl mein Auto braucht?
Die genaue Ölspezifikation finden Sie im Bordbuch oder auf einem Aufkleber im Motorraum. Achten Sie auf Viskosität (z.B. 5W-30) und Freigaben (z.B. VW 504.00). Verwenden Sie niemals ein anderes Öl als empfohlen – moderne Motoren sind auf spezifische Öleigenschaften angewiesen.