21. März 2023 – Radio Brocken

Ostern

Osterbräuche: Warum kommt der Osterhase und färben wir Eier?

Ostern ist bunt! Doch warum ist das so? Warum werden die Eier bunt gefärbt und im ganzen Haus vom Osterhasen verteilt? Woher kommen die Osterbräuche?

ostern hase osterhase dekoration eier © pixabay.jpg

Osterbräuche

Ostereier färben

Einer der am weitesten verbreiteten Osterbräuche ist das Färben von Ostereiern. Ob der Ursprung des Ostereis im christlichen Glauben liegt, ist nicht wirklich geklärt. So gilt aber das Ei zum Beispiel in der Kunstgeschichte als Symbol für die Auferstehung und in vielen Religionen steht es für die Wiedergeburt, da aus dem Ei neues Leben schlüpft.

Wie alt der Brauch wirklich ist, weiß niemand, aber schon im alten Rom und bei den Griechen wurden im Frühjahr Eier verziert und Freunden geschenkt. Auch in den Tempeln hingen die bunten Eier als Dekoration. Über Jahrtausende hinweg hat sich dieser Brauch gehalten und noch heute verzieren bunte Ostereier unsere Vorgärten und bunt gedeckten Ostertafeln. Tolle Deko- und Bastelideen finde Sie auch hier.

Ostereier verschenken

Dieser Osterbrauch des Ostereier Verschenkens kommt aus dem Mittelalter. Denn damals wurden Abgaben an den Lehnsherrn, an seine Lehrer oder Kirchenväter in Eiern ausgezahlt, denn die Eier galten als sehr kostbares Gut.

Wussten Sie, warum die Eier gekocht werden?
Da während der Fastenzeit nach christlicher Tradition keine Eier gegessen werden durften, wurden die Eier einfach gekocht, die in den 40 Tagen von Beginn bis zum Ende der Fastenzeit gelegt wurden, um sie so länger haltbar zu machen. Und damit man diese nicht mit den rohen Eiern verwechstelte, wurden die gekochten Eier bunt gefärbt oder bemalt. Am Ostersonntag durften die bunten Eier dann genüsslich verspeist oder an die Liebsten verschenkt werden.

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Ostereier suchen

Nach dem Eierfärben ist das Ostereier suchen wohl einer der beliebtesten Osterbräuche bei Kindern. Natürlich gibt es aber auch Erwachsene, die noch Wert drauf legen, seine Osterüberraschung am Ostersonntag suchen zu können. Dieser Osterbrauch wird im 17. Jahrhundert das erste Mal in Deutschland schriftlich erwähnt.

Es wird vermutet, dass dahinter aber auch ein viel älterer heidnischer Brauch steckt. Wissen Sie es?
Der Frühlingsgöttin Ostara zu Ehren wurden vor über Tausend Jahren Eier verschenkt, denn sie sind das Symbol der Fruchtbarkeit. Die Kirche verbot diesen Brauch und daher mussten die Eier heimlich verschenkt, also versteckt werden. Bis heute ist allerding nicht bezeugt, wie die Ostereiersuche wirklich entstand. Dazu gibt es aber viele süße Märchen und Ostergeschichten, die man den Kindern zu Ostern erzählen oder vorlesen kann.

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Der Osterhase

Das ist doch klar, dass die Ostereier vom Osterhasen gelegt, bemalt und versteckt werden. Das weiß doch jedes Kind. Doch woher kommt dieser Osterbrauch? Die Geschichte vom Osterhasen ist im Vergleich zu anderen Osterbräuchen noch recht neu und modern.

So gibt es einen ersten Nachweis zur beliebten Osterhasentradition aus der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts. Hier spielt die Spielzeug- und Süßigkeitenindustrie eine wichtige Rolle, denn die entdeckten den Osterhasen für sich und somit setzte sich der Osterhase im Volksglauben durch.

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Das Osterlamm

Auch diese Tradition ist schon recht alt. Das Backen eines zuckersüßen Osterlämmchens ist auf einen Brauch beim jüdischen Pessachfest zurückzuführen, welches an den Auszug aus Ägypten und die Befreiung der Israeliten erinnert. Dazu wird traditionell ein Lamm geschlachtet.

Das Lamm steht in der christlichen Tradition als Zeichen des Lebens und der Reinheit. Jesus Christus ist das Lamm Gottes, das den Tod überwunden hat. Heute ist an Ostern neben dem Lammbraten auch ein gebackenes Osterlamm aus Rührteig ein weit verbreiteter Osterbrauch.

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Das Osterfeuer

Nicht nur das Lamm, sondern auch das Feuer hat im christlichen Glauben eine wichtige Rolle. So verkündetet zum Beispiel Moses, als er im brennenden Dornbusch Gott erscheint und die zehn Gebote. Doch der Brauch des Osterfeuers geht allerdings wieder aus einer heidnischen Tradition hervor: Nach dem kalten Winter sollte im Frühling durch das Feuer die Sonne auf die Erde gezogen werden, um die Erde nach einem langen Winter wieder zu wärmen und die Erntezeit einzuleiten.

Auch noch heute wird in vielen Regionen - so auch in Sachsen-Anhalt - traditionell ein Osterfeuer gezündet. Immer wieder ein schönes gemeinschaftliches Highlight, mit dem der Frühling willkommen geheißen wird.

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Der Osterspaziergang

Ein Brauch für die ganze Familie: der Osterspaziergang. Bei diesem Osterbrauch geht die ganze Familie entweder am Ostersonntag oder am Ostermontag spazieren, um gemeinsam den Frühling willkommen zu heißen. Ein fröhlicher Familienspaziergang stärkt nicht nur das Immunsystem, sondern auch den Zusammenhalt! Eine Alternative zum Osterspaziergang kann ein schöner Familienausflug sein.

Lust auf einen ausgiebigen Osterspaziergang zusammen mit der Familie, Freunden, Kollegen und Radio Brocken? Am Ostermontag geht's traditionell auf den höchsten Berg Sachsen-Anhalts. Alle Infos dazu finden Sie hier: Der Radio Brocken Osterspaziergang


Wir wünschen Ihnen schöne Ostern!

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