15. April 2021 – dpa Nachrichten
Kita-Kinder schneiden bei den Schuleingangsuntersuchungen in Sachsen-Anhalt deutlich besser ab als Kinder, die zu Hause betreut werden.
Halle (dpa/sa) - Das zeige eine Auswertung von 70 000 Datensätzen aus den Jahren 2015 bis 2019, teilte das Landesamt für Verbraucherschutz am Donnerstag in Halle mit. Konkret geht es um die landesweit einheitlich durchgeführten Motorik-, Sprach- und Logiktests. Dabei hätten Kita-Kinder zwei- bis fünfmal seltener Entwicklungsdefizite aufgewiesen als die sogenannten Hauskinder.
Ein Teil der zu Hause betreuten Jungen und Mädchen habe bei den Tests sehr hohe Punktzahlen erreicht. Intakte Familienverhältnisse wie das Aufwachsen bei beiden leiblichen Eltern hätten bei allen Kindern einen positiven Einfluss auf die vorschulische Entwicklung, teilte das Landesamt weiter mit.
Es sei zudem deutlich geworden: Kinder mit einem niedrigen Sozialstatus und mit Migrationshintergrund bei beiden Eltern würden häufiger zu Hause betreut. Dadurch fehlten ihnen wichtige Anregungen, Herausforderungen und Förderungen, die es in der Kita gebe. Zudem lebten ihre Familien per se unter erschwerten Rahmenbedingungen. Wenn diese Kinder Entwicklungsdefizite hätten, profitierten sie seltener von Sprach- und Ergotherapien oder anderen Fördermaßnahmen.
Die Expertinnen und Experten sehen es der Mitteilung nach als dringend notwendig an, dass vor allem Kinder aus Familien mit niedrigem Sozialstatus sowie mit Migrationshintergrund bei beiden Elternteilen in Kitas gehen.