22. August 2025 – dpa Nachrichten
Fleißige Bienchen fliegen von Blüte zu Blüte, um möglichst viel Nektar zu sammeln. Mit dem zuletzt geernteten Honig sind die Imker in Sachsen-Anhalt zufrieden.
Die Imker in Sachsen-Anhalt sind mit dem jüngsten Ertrag aus dem zurückliegenden Imkerjahr zufrieden. «Unterm Strich war es ein gutes Jahr», sagte der Vorsitzende des Imkerverbandes, Paul Schenk. Sowohl über die Menge als auch über die Qualität des kürzlich geernteten Honigs könne nicht gemeckert werden.
Nicht alle Imker zufrieden
Allerdings sei die allgemeine Zufriedenheit natürlich nur ein Mittel aus den Meinungen der Imker des Landes, betonte Schenk. «Wenn man genauer nachfragt, sind da schon Unterschiede zu erkennen.» Der Verband zählt rund 60 Vereine mit 2.300 Mitgliedern.
So hänge die Zufriedenheit eng mit der Region und damit verbunden mit den Regenmengen zusammen, die es in den einzelnen Regionen gegeben hat. «Man kann sagen, dass die Imker im Süden Sachsen-Anhalts zufriedener sind als die im Norden.» Im Süden hatte sich der Niederschlag besser verteilt. So war das Angebot an Nektar besser.
Trockenheit Grund für wenig Nektar
Das Imkerjahr endet jedes Jahr mit der Sommersonnenwende. Die Lindenblüte ist meist die letzte Tracht.
Vor allem im Norden habe es in den für Imker wichtigen Zeiten immer wieder trockene Phasen gegeben, sagte Schenk. «Dadurch hatten die Pflanzen nicht immer ausreichend Wasser. Das führt dann dazu, dass sie zwar blühen, aber nicht unbedingt Nektar geben. Dann gehen die Bienen leer aus.»
Klimawandel hat unterschiedliche Folgen
Neben der Trockenheit mache den Imkern des Landes auch zu schaffen, dass die verschiedenen sogenannten Trachtquellen immer schneller nacheinander blühten, sagte der Vorsitzende. «Wenn es warm und trocken ist, blüht auf einmal alles», erklärte er. Sortenreinen Honig abzufüllen sei dann besonders schwer. «Dass alles so gedrängt blüht, ist auf jeden Fall auf die sich ändernden klimatischen Verhältnisse zurückzuführen.»
Eine weitere Folge seien sehr kurze Winter und somit sehr kurze Ruhephasen für die Bienen. «Schlussendlich machen diese kurzen Winter die Bienenvölker schwach oder sorgen dafür, dass ganze Völker kaputtgehen - zum Beispiel, weil auch die Bienenparasiten keine Ruhe geben.»
Um dem entgegenzuwirken, müssten die Imker sehr aufmerksam sein und eng mit ihren Völkern arbeiten. «Dafür braucht es Erfahrung», so Schenk.
Bauern könnten Imkern helfen
Helfen würde den Imkern, wenn mehr Böden so bearbeitet werden, dass das Wasser beispielsweise im oberen Bodenbereich gehalten wird, statt abzufließen oder zu verdunsten. Bauern sollten sich ihrem großen Einfluss bewusst sein.
Gleichzeitig müssten in Sachsen-Anhalt ein höherer Anteil Gehölze die Landschaft prägen, um mehr Sammelmöglichkeiten für die Bienen zu schaffen. «Insgesamt geht brauchen wir einfach mehr Wasser, das für die Pflanzen verfügbar ist», sagte Schenk.