05. Februar 2021 – dpa Nachrichten

Lockdown

Friseure und Kosmetiker demonstrieren mit Zeitungspapier

Ohne Öffnung stehen viele Betriebe vor dem Aus.

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Bei vielen der rund 3.500 Friseur- und Kosmetikgeschäften schauen Passanten heute sicher zweimal hin. Zahlreiche Schaufenster sind mit Zeitungen, Plakaten und Absperrbändern verklebt. Der trostlose Anblick ist gewollt – die Betriebe wollen so zeigen, wie trist es ohne sie in den Innenstädten wären.

„Wenn ihr nur die Großen rettet, könnte es hier bald so aussehen. Wir brauchen eine Perspektive!“

Unter diesem Motto fordern sie eine Öffnung der Läden möglichst schon ab 15. Februar. Denn ein längerer Lockdown könnte am Ende sogar zu mehr Corona-Fällen führen, sagt Dirk Neumann, der Geschäftsführer der Handwerkskammer Halle, auf Nachfrage von Radio Brocken.
Viele Friseure arbeiten jetzt schwarz, um ihre Existenz zu sichern, ohne wichtige Corona-Schutzmaßnahmen. Dabei drohen ihnen dafür Bußgelder von mehreren tausend Euro. Auf der anderen Seite fürchten die Hälfte aller Friseur- und Kosmetikläden derzeit das Aus, weil sie die Rechnungen nicht mehr bezahlen können. Deshalb ist die Beteiligung an der Aktion heute gewaltig. „Wir kriegen von überall Fotos zugeschickt und kommen kaum damit nach, die auf unsere Internetseite hochzuladen“, sagt Anja Gildemeister, Sprecherin der Handwerkskammer Magdeburg. Trotzdem müssen die Friseure den nächsten Corona-Gipfel von Bundesregierung und Minister
präsidenten abwarten – erst dann wissen sie, wie es für sie weitergehen wird.


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