09. Februar 2021 – dpa Nachrichten
Streit um vorgezogene Corona-Impfungen zieht weiter Kreise.
Der Streit um vorzeitige Corona-Impfungen in Sachsen-Anhalt geht weiter. Jetzt ist rausgekommen, dass auch der Landrat des Saalekreises, Hartmut Handschack, bereits geimpft wurde, obwohl er noch gar nicht an der Reihe war. Laut eigener Aussage war bei einer Impfstoffverteilung im Basedow-Klinikum in Merseburg eine Spritze übrig geblieben, die Handschack dann bekommen habe. Gegenüber der Mitteldeutschen Zeitung sagte Handschack, er würde das heute nicht mehr tun.
Handschack steht damit genauso in der Kritik wie Halles Oberbürgermeister Bernd Wiegand. Er hatte Mitte Januar eine übrig gebliebene Impfdosis erhalten, genau wie mehrere Stadträte. Nach tagelanger Kritik hat Wiegand jetzt angekündigt, dass übrig gebliebene Impfdosen nicht mehr an Mitarbeiter des Katastrophenstabs oder der Stadtverwaltungen verimpft werden sollen.
Auch der Landrat des Kreises Wittenberg, Jürgen Dannenberg, und sein Vize Jörg Hartmann hatten sich vorzeitig gegen Corona impfen lassen. Der Kreis Stendal hatte dazu über 300 Polizisten geimpft – nach Aussage der Behörden als Teil einer Übung. Die Landesregierung hatte das Verhalten aller Beteiligten kritisiert und auf die Einhaltung der offiziellen Impfreihenfolge bestanden.