04. April 2025 – Radio Brocken

Saalederby

Viel Spannung vor dem Ost-Klassiker in Jena

Nach dem 2:0-Heimsieg gegen den FSV Zwickau fiebern die Anhänger und Sympathisanten des HFC nun dem nächsten Ost-Klassiker entgegen. Und diese mit Spannung erwartete Begegnung geht am Freitagabend im neuen Fußball-Stadion des FC Carl Zeiss Jena über die Bühne.

Vorbericht FCC HFC

Die Arena wurde im Sommer 2024 mit einer Kapazität von 15 000 Zuschauern eingeweiht. Das Spitzenspiel der Regionalliga Nordost zwischen Jena und dem HFC wird dort um 20.20 Uhr angepfiffen. Im Jahr 2020 musste der FC Carl Zeiss Jena als Schlusslicht aus der dritten Liga absteigen. Die Thüringer standen schon am Tabellenende, als Halle am 22. November 2019 zum bisher letzten Mal auf dem Ernst-Abbe-Sportfeld aufgelaufen ist. Der HFC festigte damals mit einem 3:0-Sieg seinen dritten Tabellenplatz. Schon in der Saison zuvor konnten die Rot-Weißen in Jena mit 3:0 gewinnen. Noch gut in Erinnerung dürfte vielen Fans auch das Spektakel sein, als der HFC im Heimspiel am 24. Juni 2020 die Gäste vom FC Carl Zeiss Jena mit 5:3-Toren niederrang.

In dieser Saison treffen beide Vereine erstmals in der Regionalliga aufeinander. Das Hinspiel hatten die Rot-Weißen nach Toren von Jan Löhmannsröben und Berk Inaler mit 2:1 für sich entschieden. Damit hielt eine Serie, denn der HFC hat in den letzten fünf Partien nicht gegen Jena verloren. Seit 2018 gab es vier Siege und ein torloses Remis gegen die Thüringer. Und so kann auch Halles Trainer Mark Zimmermann am Freitag zuversichtlich nach Jena aufbrechen. Es ist für ihn die Rückkehr an seine alte Wirkungsstätte. Im Laufe seiner Karriere hat der 51-jährige Fußball-Lehrer immerhin mehr als 200 Spiele für den FC Carl Zeiss bestritten und dabei über 50 Tore für den Thüringer Verein erzielt. Ganz abgesehen davon, dass er danach auch noch viele Jahre lang die Jenaer als Co-Trainer und Chefcoach betreute, ehe er im Juni 2019 vom 1. FC Köln als Betreuer der U 21-Mannschaft engagiert wurde. „Doch das zählt heute für mich nicht, da geht es darum, in Jena zu bestehen und möglichst drei Punkte mitzunehmen“, so der aktuelle HFC-Trainer, der in Bad Salzungen in Thüringen auf die Welt kam. Ähnlich sieht es der 26-jährige Burim Halili, der auch schon in Jena seine Erfahrungen sammelte. Vor der Saison ist er nach Halle zurückgekehrt, wo er aufgewachsen ist und von 2007 bis 2017 alle Nachwuchsmannschaften des HFC durchlaufen hat. Leider zog sich der hochgeschossene Innenverteidiger beim Spiel in Luckenwalde eine Knieverletzung zu, wodurch er bis Saisonende ausfällt. So kann er wie schon beim Spiel gegen Zwickau nur mit Krücken seine Mannschaft von der Tribüne aus anfeuern.

Schon zu Zeiten der DDR-Oberliga kam es immer wieder zu Spieler-Wechseln zwischen Halle und Jena. Den Anfang machte Günter Imhof, der im Pokalfinale 1956 den 2:1-Siegtreffer des SC Chemie Halle gegen den ASK Vorwärts Berlin erzielte. Der zweifache DDR-Auswahlspieler trug von 1959 bis 1961 das Trikot des SC Motor Jena. Ein Jahr zuvor war Diethard Stricksner von Halle in die Universitäts-Stadt gewechselt. Es folgten Helmut Stein und Bernd Bransch. Der Kapitän der DDR-Nationalelf musste 1973 nach dem Oberliga-Abstieg des HFC nach Jena zu Trainer Georg Buschner gehen, der zugleich die DDR-Mannschaft für die Weltmeisterschaft 1974 betreute. Mit dem Halleschen Fußball-Idol wurde Carl Zeiss im selben Jahr auch DDR-Pokalsieger. Nach ihm wurde Heiko Peschke aus der Talente-Schmiede des HFC zum „Königstransfer“ für die Thüringer. Im Jahre 1983 ging der torgefährliche Oberliga-Vorstopper aus Halle nach Jena, wo er für den FC Carl Zeiss bis 1991 fast 200 Spiele absolvierte und 45 Treffer markierte. Im Gegenzug kamen in den 1980er Jahren einige Jenaer Fußballer wie Lothar Kurbjuweit, Martin Trocha und Gert Brauer zu den Rot-Weißen. Mit Lutz Lindemann, Stefan Böger und Torsten Ziegner standen auch nach dem Mauerfall ehemalige Jenaer Spieler als Trainer oder Sportdirektor in Halle unter Vertrag. Der bisher letzte im Bunde der Zeiss-Aktiven mit HFC-Vergangenheit ist Stürmer Elias Löder, der aus Darlingerode stammt. Er hat zwei Jahre beim HFC gespielt, ehe er 2023 nach Jena ging und in der Saison 2023/24 mit 25 Treffern auf Anhieb zum Torschützenkönig der Regionalliga wurde.

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