26. August 2025 – dpa Nachrichten
Wer könnte mit wem kooperieren? Darum wird es in Sachsen-Anhalt vor und nach der Landtagswahl noch häufiger gehen. So blicken AfD und BSW auf die Frage nach einer Zusammenarbeit.
Die Spitzen von AfD und BSW schließen eine gemeinsame Koalition nach der Landtagswahl in Sachsen-Anhalt 2026 derzeit aus. «Das BSW ist für uns aktuell kein Thema», sagte AfD-Spitzenkandidat Ulrich Siegmund der Deutschen Presse-Agentur. «Hier in Sachsen-Anhalt findet es kaum statt. In Thüringen wiederum hat es seine Kernpositionen aufgegeben, um in die Regierung zu kommen. Was soll man von so einer Partei erwarten?»
Auch das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) geht auf Distanz zur AfD. «Wir stehen weder für eine profillose Allparteienkoalition zur Verfügung, deren einziger Nenner "gegen die AfD" ist, noch kommt eine Koalition mit der AfD infrage», teilten die Landesvorsitzenden John Lucas Dittrich und Thomas Schulze auf Anfrage mit. «Die AfD steht für Aufrüstung und Sozialabbau und ist programmatisch eher bei der CDU als bei uns zu verorten.»
Die Landtagswahl findet am 6. September 2026 statt. Die vom Verfassungsschutz in Sachsen-Anhalt als rechtsextremistisch eingestufte AfD will nach der Wahl so stark sein, dass sie allein regieren kann. Und wenn das nicht gelingt? «Grundsätzlich ist unsere Hand aber immer allen Demokraten gegenüber ausgestreckt», sagte Siegmund.
AfD äußert sich nicht konkret zu Spendeneingängen
Gegen die Christdemokraten teilt der AfD-Spitzenkandidat aus. «Wir haben es in Sachsen-Anhalt mit einer CDU zu tun, die sich in weiten Teilen nicht mehr von SPD, Linken oder Grünen unterscheiden lässt», sagte Siegmund. «Wir werden mit niemandem zusammenarbeiten, der von uns verlangt, Kompromisse zu machen, die schlecht für unser Land sind.»
Siegmund hatte im Mai angekündigt, der Wahlkampf der AfD werde aufwendiger, innovativer und professioneller als die vorigen. Etwa 1,5 Millionen Euro seien nötig, die auch durch Spenden zusammenkommen sollen. Einen Zwischenstand will die Partei dazu nicht vermelden. Konkrete Angaben zur Höhe der bislang eingegangenen Spenden werde die AfD nicht machen, sagte ein Sprecher der Partei auf Anfrage.