Auf dem Parkplatz «Saaleaue» an der A14 zwischen Könnern und Bernburg (beide Salzlandkreis) hat die Polizei auf einem Laster sechs eingeschleuste Afghanen aufgegriffen.
Bernburg/Magdeburg (dpa/sa) - Wie die Bundespolizeiinspektion in Magdeburg am Freitag mitteilte, hatte der Fahrer des bulgarischen Lkw, der am Donnerstagvormittag Richtung Magdeburg unterwegs war, bei einer Rast Stimmen aus dem Auflieger vernommen und daraufhin den Notruf gewählt.
Die Beamten fanden auf der nicht verplombten Ladefläche drei 22, 27 und 34 Jahre alte Frauen sowie zwei 25- und 26-jährige Männer und einen 14-jährigen Jungen. Sie waren den Angaben zufolge in guter gesundheitlicher Verfassung, konnten aber keine Papiere vorweisen, der zu einem Aufenthalt in Deutschland berechtigt. Sie wurden nach Rücksprache mit den Ausländerbehörden in die zuständigen Einrichtungen gebracht; der Junge wurde dem Jugendamt übergeben.
Nach eigenen Angaben hatten die Geschleusten den Laster, der Saatgut von Bulgarien über Rumänien, Ungarn, die Slowakei und Tschechien nach Deutschland transportierte, vor drei Tagen in Rumänien bestiegen. Der Verdacht gegen den Lkw-Fahrer wegen Einschleusungen konnte nicht nachgewiesen werden; er durfte die Dienststelle wieder verlassen. Die Bundespolizei ermittelt nun wegen des Einschleusens von Ausländern und stellte Strafanzeigen wegen unerlaubter Einreise.
Bei den Geschleusten soll es sich unter anderem um ein Ehepaar und eine Schwester der Frau gehandelt haben. Neu ist den Angaben zufolge, dass Frauen dabei waren. Bisher seien die Beamten in Sachsen-Anhalt bei Schleusungen immer nur auf Männer gestoßen, hieß es. Der Bundespolizei zufolge handelt es sich in diesem Jahr um die 15. Lkw-Schleusung. Im gesamte Jahr 2019 habe es nur 14 solcher Fälle gegeben.