22. Februar 2023 – dpa Nachrichten
Sie rücken aus, wenn sich Wanderer oder Bergsteiger verletzen. Die Einsatzkräfte der Bergwacht im Harz haben 2022 aber auch ganz anderen Menschen Hilfe geleistet.
Die Bergwacht Harz des Deutschen Roten Kreuzes in Sachsen-Anhalt ist im vergangenen Jahr zu 129 Einsätzen ausgerückt. 87 Mal hätten die Mitglieder medizinische Hilfe im Gelände geleistet, teilte das DRK in Magdeburg mit. In 58 Fällen habe man zum Beispiel Wanderern und Bergsteigern geholfen, 15 Mal Radfahrern und in 9 Fällen seien Menschen auf Eis oder Schnee ausgerutscht und hätten Hilfe benötigt. Auch 4 Vermisstensuchen hätten die Bergretter absolviert - in allen Fällen seien die Menschen gefunden worden.
In den vorangegangenen zwei Jahren hatte die Bergwacht jeweils rund 100 Einsätze absolviert. Die Zeit war allerdings geprägt von coronabedingten Einschränkungen.
Die Bergretter bereiten sich zunehmend darauf vor, nicht nur zu Fuß oder mit Fahrzeugen zu den Hilfebedürftigen zu kommen. Seit dem vergangenen Jahr gibt es nach Flugtrainings mit der Landespolizei auch ausgebildete Luftretter, wie Frank Engelmann vom DRK sagte. Die Rettung aus der Luft habe zwei wesentliche Vorteile: Man erreiche die Patienten wesentlich schneller und man könne sie schneller retten und ins Krankenhaus bringen.
Bei der Bergwacht geht es aber nicht nur um Hilfe für Verletzte und Vermisste, die Männer und Frauen bauten in einem alten Terminal in Berlin-Schönefeld an neun Einsatztagen auch eine Notunterkunft für geflüchtete Ukrainerinnen und Ukrainer auf. Zudem habe es 19 Sanitätswachdienste gegeben, bei denen die Veranstaltungen wie Walpurgisfeiern oder Sporttermine abgesichert worden seien, erklärte Engelmann.
Auch der ursprüngliche Kernauftrag der Bergwacht, der Umwelt- und Naturschutz, sei weiter ein wichtiger Teil der Arbeit. Die Aktiven sicherten Naturbereiche wie etwa das Bodetal, in dem 2022 besonders viel Holz angeschwemmt wurde, oder sie kontrollierten, ob Wanderer auf den Wegen blieben. Angesichts der schwindenden Zahl von Bäumen im Nationalpark entstünden neue Trampelpfade, sagte Engelmann - doch die seien in einem Nationalpark nicht zulässig.
Die Bergwacht Harz des DRK in Sachsen-Anhalt hat momentan 186 Mitglieder, 47 Frauen und 139 Männer - sie alle sind Ehrenamtliche. Voll ausgebildet und aktiv im Dienst sind 49 Einsatzkräfte, absehbar kommen laut Engelmann 9 hinzu. Zudem seien 26 Mitglieder zum Luftretter ausgebildet, 10 von ihnen hätten ein reales Flugtraining absolviert. Auch in diesem Jahr soll weitertrainiert werden.