13. September 2025 – dpa Nachrichten

Mülltrennung

Magdeburg und Dessau-Roßlau kontrollieren Biotonnen strenger

Falsch befüllte Biotonnen bleiben ab jetzt stehen - und ein Aufkleber fordert zur Nachsortierung auf. Was steckt hinter der neuen Kontrolle und warum ist Plastik dabei ein echtes Problem?

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Plastik im Biomüll: Diese Tonne zeigt, wie falsche Trennung aussieht. (Symbolbild)

Magdeburg und Dessau-Roßlau wollen ab dieser Woche Biotonnen verstärkt kontrollieren. Die beiden Städte beteiligen sich an einer bundesweiten Kontrollaktion für sauber getrennten Biomüll. Dabei werden falsch befüllte Tonnen nicht geleert, wie der Städtische Abfallwirtschaftsbetrieb Magdeburg mitteilte.

Hintergrund sind neue gesetzliche Vorgaben, die seit Mai strengere Grenzwerte für Fremdstoffe wie Plastik, Glas oder Metall im Bioabfall vorschreiben. Die Aktion wird vom Verein «Wir für Bio» koordiniert. Ziel ist es, Bürgerinnen und Bürger für die richtige Trennung von Bioabfällen zu sensibilisieren. Das Motto lautet: «Dein Biomüll ist wichtig fürs Klima.»

Nach Angaben der Stadt Magdeburg werden Tonnen bei gravierender Fehlbefüllung stehengelassen und mit einem Aufkleber zur Nachsortierung versehen. Müllwerkerinnen, Müllwerker und Abfallberaterinnen klären laut Stadtverwaltung vor Ort auf.

«Die neuen Regelungen bringen die Bedeutung einer sauberen Biotonne auf den Punkt», sagte Ronni Krug, Beigeordneter für Personal, Bürgerservice und Ordnung in Magdeburg. Nur wenn Störstoffe vermieden werden, lassen sich Bioabfälle effizient verwerten und zu hochwertiger Komposterde für die Landwirtschaft aufbereiten.

Besonders problematisch seien Plastik und kompostierbare Plastiktüten, erklärte Andreas Stegemann, Leiter des Städtischen Abfallwirtschaftsbetriebs Magdeburg. Sie würden sich nicht vollständig zersetzen und könnten als Mikroplastik in die Umwelt gelangen. «Plastik und sogenannte kompostierbare Plastiktüten gehören nicht in die Biotonne», betonte er.

Die Stadt Dessau-Roßlau ist auf der Projektseite des Vereins ebenfalls als Teilnehmerin der Kontrollaktion aufgeführt.

Bei der Verwertung von Bioabfällen entstehen durch Vergärung Biogas und anschließend Strom. Die verbleibenden Gärreste werden zu nährstoffreichem Kompost verarbeitet - ohne chemische Zusätze.

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