Halle

Konzerte auch in Corona-Pandemie möglich

Forscher aus Halle machen mit Experiment Hoffnung.

Restart19.jpg

Es ist eine Nachricht, die viele hoffen lässt – und das nur einen Tag nach der Ankündigung eines neuen Teil-Lockdowns durch die Bundesregierung. Wissenschaftler der Uniklinik Halle haben mit einem Experiment gezeigt, dass Konzerte, Sportveranstaltungen und andere Events in Hallen coronasicher durchgeführt werden. Dafür hatten sie Ende August mit 1400 Freiwilligen ein Konzert mit Sänger Tim Bendzko und 1400 Freiwilligen simuliert. Dabei hatten sie verschiede Szenarien erprobt (z.B. ohne/mit Abstand, ohne/mit Maske) und außerdem mit einem Computermodell den für eine Ansteckung entschiedenen Ausstoß von Aerosolen in der Luft verfolgt. Mit den Erkenntnissen aus diesen Versuchen, die sie heute bei einer Pressekonferenz vorgestellt haben, geben sie folgende Empfehlungen für sichere Veranstaltungen:

  • Die Zuschauerzahl muss reduziert werden, je nach Corona-Lage am Veranstaltungsort. Bis zu einem Wert von 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb einer Woche empfehlen die Forscher, die Hälfte der maximalen Teilnehmerzahl zu erlauben, über 50 Neuansteckungen lautet die Empfehlung ein Viertel.
  • Nur Sitzplätze sollten erlaubt werden, damit genügend Abstand gehalten werden kann.
  • Die Zahl der Einlässe muss so erweitert werden, dass maximal 250 Menschen pro Stunde an jedem Einlass das Gebäude betreten.
  • Während der gesamten Veranstaltung muss Maskenpflicht gelten.
  • Essen und Trinken sollte nur direkt am Platz verzehrt werden.
  • Der Veranstaltungssaal sollte gut durchlüftet werden.

Sachsen-Anhalts Wirtschaftsminister Armin Willingmann, der bei der Pressekonferenz anwesend war, dankte den Forschern und will ihre Empfehlungen für einen Neustart bei Veranstaltungen umsetzen. „Nach dem November wird es weitere Lockerungen geben müssen, auch in der Pandemie wird es selbstverständlich irgendwann wieder große Sportveranstaltungen, große Konzerte geben. Aber dann eben mit angemessener Lüftungstechnik, mit entsprechenden Hygienekonzepten und mit Restriktionen auf eine bestimmte Teilnehmerzahl. Aber das alles ist es wert, dass in jedem Falle in Zukunft Kultur- und Sportveranstaltungen wieder stattfinden können. Wir sollten da nicht verzagen, auch wenn jetzt im Moment der November ein bisschen dunkel vor uns erscheint.“

Das Experiment der Hallenser Forscher hatte weltweit Beachtung gefunden, u.a. hatte Medien aus Großbritannien und Südkorea über den Versuch berichtet.

Aktuelle Nachrichten aus Sachsen-Anhalt

undefined
Radio Brocken
Audiothek