13. August 2025 – dpa Nachrichten
Grüner Wasserstoff wird von vielen als Energieträger der Zukunft angesehen. Noch ist die Herstellung aber zu teuer. Erste Projekte werden daher gefördert.
Um den Ausbau von grünem Wasserstoff für die Industrie in Sachsen-Anhalt voranzutreiben, fördert das Land den Aufbau der entsprechenden Infrastruktur. In Leuna überreichte Energie- und Umweltminister Armin Willingmann (SPD) einen Förderbescheid in Höhe von 4,3 Millionen Euro. Mit dem Geld soll ein weiterer Elektrolyseur beim Chemieunternehmen Linde gebaut werden.
Bei der Elektrolyse wird Wasser in seine Bestandteile Wasserstoff und Sauerstoff aufgespalten. Das Verfahren ist sehr energieintensiv. Als grün wird Wasserstoff bezeichnet, wenn der verwendete Strom für die Elektrolyse etwa aus Wind- oder Solarenergie kommt. Bei der Verwendung von Erdgas spricht man von grauem Wasserstoff. Anfang des Jahres war bekanntgeworden, dass mehrere Wasserstoffprojekte in Sachsen-Anhalt ins Stocken geraten waren. Unter anderem hatte das Energieunternehmen Mibrag am Standort Profen den Bau eines großen Elektrolyseurs erst einmal verschoben.
Förderprogramm über 87 Millionen ausgeschöpft
Im Juni hatte das Energieministerium dann ein Förderprogramm in Höhe von 87 Millionen Euro aus EU-Mitteln ausgeschrieben. Mit vier vorliegenden Anträgen sei das Programm inzwischen ausgeschöpft, teilte das Ministerium mit. Derzeit würden die Anträge durch die Investitionsbank Sachsen-Anhalt geprüft.
«Auch hier in Leuna wird die Basis für die industrielle Zukunft Deutschlands gelegt», sagte Willingmann bei der Übergabe der Fördermittel in Leuna. Gerade in der aktuell schwierigen Phase brauche es Verlässlichkeit und Unterstützung. «Wer den Wasserstoffhochlauf heute ausbremst, riskiert morgen industrielle Rückschritte.»
Erst ein Bruchteil der geplanten Leistung ist installiert
Derzeit beträgt die in Sachsen-Anhalt installierte Elektrolyseleistung zur Herstellung von grünem Wasserstoff lediglich 60 Megawatt. Sachsen-Anhalt will bis 2030 eine Leistung von 1.000 Megawatt errichten. Deutschlandweit sollen es nach Angaben des Bundeswirtschaftsministeriums in den kommenden fünf Jahren 10.000 Megawatt werden.