Bald wieder Einkaufen ohne Maske?

Im Supermarkt, beim Bäcker oder in Bus und Bahn – seit Wochen ist die Atemschutzmaske aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken. Doch das könnte schon bald Vergangenheit sein. Die ersten Bundesländer denken bereits laut über eine Abschaffung der Maskenpflicht beim Einkaufen und im Nahverkehr nach. Mecklenburg-Vorpommern und unsere Nachbarn in Sachsen gehen da voran. Und auch in Sachsen-Anhalts Landesregierung treffen solche Gedanken auf Zustimmung. „Dort, wo Abstand eingehalten werden kann, kann die Maskenpflicht fallen“, sagt beispielsweise Wirtschaftsminister Armin Willingmann heute in der Magdeburger Volksstimme. Das bezieht er explizit auch auf Supermärkte. Und auch Sachsen-Anhalts Sozialministerin Petra Grimm-Benne will über eine mögliche Abschaffung der Maskenpflicht zumindest diskutieren. Die Politik sieht durch die Pflicht zur Maske den Handel benachteiligt, weil Kunden so möglichst wenig Zeit in den Läden verbringen, was zu weniger Umsatz führt.

Mit der neuesten Corona-Verordnung vom 2.Juli 2020 gilt eigentlich weiterhin eine Maskenpflicht in den Geschäften und im Nahverkehr. Allerdings, so erklärt Radio Brocken Sachsen-Anhalt-Reporter Lars Frohmüller aus dem Landeshauptstadtstudio in Magdeburg. „Es gibt keine Strafen und Bußgelder mehr, somit ist aus der strengen Pflicht eine Art Empfehlung geworden.“ Händler und Verkehrsbetriebe halten sich aber auch weiter strikt an diese Empfehlung. Und die wird wohl auch noch mehrere Wochen weiter gelten. Frühestens im August könnte es eine Neuregelung für Sachsen-Anhalt geben.

Aus der Bundespolitik kommen dagegen Warnungen zur Vorsicht. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn schreibt beispielsweise auf Twitter: „Ich verstehe die Ungeduld und den Wunsch nach Normalität. Aber das Virus ist noch da. Wo in geschlossenen Räumen der nötige Abstand nicht immer gesichert ist, bleibt die Alltagsmaske geboten.“