03. Februar 2023 – Radio Brocken

Stiftung Warentest

Rosen sind rot und voller Pestizide

Zum Valentinstag werden gerne rote Rose verschenkt. Die hübschen Blumen sind ein Zeichen von Liebe und Zuneigung. Doch was viele nicht wissen: Rosensträuße enthalten häufig viele Pestizide.

Rote Rosen

Öko Test hat deswegen Rosen von unterschiedlichen Anbietern getestet. Mehr als drei Viertel der Rosen sind in diesem Test jedoch mit „mangelhaft“ oder „ungenügend“ durchgefallen. Ein Viertel der Rosensträuße enthielten Pestizide, die in der EU verboten sind, unter anderem das Insektizid Thiacloprid, das im Verdacht steht krebserregend zu sein oder das Fungizid Carbendazim, das im Verdacht steht, genetische Defekte zu verursachen, so Öko-Test.

Testkriterien

Getestet wurden 21 verschiedene Rosensträuße aus Supermärkten, Discountern und Online-Versendern. Dafür hat Öko Test die Rosen in ein Labor geschickt und diese auf Schadstoffe und Pestizide getestet. Außerdem wurden die Anbieter auch nach Arbeitsbedingungen in den Anbauländern befragt, denn die Arbeiter und Arbeiterinnen der Rosenplantagen arbeiten beim Verspritzen der Pestizide häufig ohne Schutzkleidung. Auch die Abstände zwischen dem Verspritzen und dem erneuten Betreten der Gewächshäuser sind häufig zu kurz, sodass viele der Arbeiter eine Pestizidvergiftung bekommen. Die Anbieter haben zu diesem Thema von Öko-Test einen Fragebogen zugesendet bekommen. Die Aussagen sollten mit Dokumenten belegt werden. Leider konnten hier einige der Rosen-Vertreiber nicht überzeugen. Acht der getesteten Sträuße haben beim Punkt Arbeitsbedingungen und Transparenz ein „ungenügend“ erhalten.

Nur ein Blumenstrauß konnte überzeugen

Im Gesamturteil konnte nur der Aldi-Blumen Fairtrade Rosen-Mix in weiß-rosa-rot überzeugen. Als einziger getesteter Strauß hat dieser ein Gesamturteil von „gut“ erhalten. Generell rät Öko-Test eher dazu Blumen mit einem Fairtrade-Siegel zu kaufen. Es stellt sicher, dass Arbeiterinnen und Arbeiter eine Fairtrade-Prämie erhalten und beim Verspritzen der Pestizide Schutzkleidung tragen müssen. Auf Platz zwei steht für Öko-Test der Marktliebe Fairtrade Rosen-Strauß in rot von Penny. Dieser erhielt ein Gesamturteil von „befriedigend“. Der überwiegende Großteil der restlichen getesteten Blumensträuße befindet sich im Gesamturteil zwischen „mangelhaft“ und „ungenügend“. Die höchste Menge des besonders bedenklichen Pestizids Spiroxamin enthält der Gut & Günstig Moosrosenstrauß in dunkelrot von Edeka. Spiroxamin steht im Verdacht Organe und das Kind im Mutterleib zu schädigen. Wer an diesem Valentinstag also sicher gehen möchte, dass das Geschenk nicht doch schädlich oder gar giftig für die Angebetete ist, der verschenkt am besten statt roten Rosen schöne Stunden im Lieblingsrestaurant oder einen romantischen Ausflug.

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