Sylvia legt alle auf die Matte

Wer ist Sylvia?

Wenn Sylvia täglich die Judomatte betritt, ziert ein schwarzer Gurt ihren weißen „Gi“. So nennen sich die bekannten Anzüge der Kampfsportler. Theoretisch dürfte Sie als Trägerin des 6. Dan, einem hohen Meistergrad, sogar einen weiß-roten Gürtel tragen – eine Ehre, die besonders erfahrenen Meistern verliehen wird und nicht durch herkömmliche Prüfungen zu erreichen ist.
Seit einem halben Jahrhundert betreibt die siebenfache Weltmeisterin den Sport und trainiert dieser Tage Kinder, Jugendliche und Erwachsene. Außerdem ist sie die Vorsitzende des Judo Club Halle e.V. und leitet die Geschicke des Vereins. Außerdem trainierte sie Luisa Mahlzahn von der 5. bis zur 7. Klasse, welche dann später Deutsche Meisterin geworden ist.

Was fasziniert Sylvia am Judo?

Zu Anfang sei Sylvia noch heimlich mit ihrem Onkel zum Judo gegangen, ehe ihre Eltern ihr die Erlaubnis erteilt hätten. Der Sport beinhalte viel Technik und man könne sich richtig austoben, das gefalle Sylvia am Judo. Ganz wichtig sei aber auch der gegenseitige Respekt – selbst, wenn man jemanden sprichtwörtlich „auf die Matte“ legt, sollen beide Trainingspartner profitieren und daraus lernen. Auch im Alltag könne die richtige Fallschule nützlich sein, z.B. bei Stürzen oder im Falle notwendiger Selbstverteidigung.

Was macht für Sylvia eine starke Frau aus?

„Die meisten assoziieren das ja mit der Sportart und sagen ‚Wer als Frau Judo macht, ist eine starke Frau‘. Da würde ich zwar zustimmen, aber es gibt nicht nur im Sport starke Frauen, sondern generell. Das würde ich nicht auf den Kampfsport reduzieren.“

Was möchte Sylvia jungen Frauen mitteilen?

„Judo ist eine Zweikampfsportart. Man muss den Partner akzeptieren, ihn respektieren. Man lernt miteinander und füreinander. Und man bekommt Selbstbewusstsein – man weiß, man kann was und kann es notfalls auch anwenden.“

Und so hat sich unsere Amrei beim Judo mit Sylvia geschlagen: