07. Februar 2024 – Radio Brocken

Millionen Deutsche betroffen

Stromanbieter ziehen wieder Preise an

Millionen von Verbrauchern sehen sich mit einem erneuten Preisanstieg bei Strom konfrontiert, der ab dem 1. April in Kraft tritt.

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Ein Stromzähler zeigt in einem Mietshaus die verbrauchten Kilowattstunden an. , Foto: Sina Schuldt/dpa/Symbolbild

Die EnBW, einer der führenden Energieversorger in Baden-Württemberg, hat eine massive Preiserhöhung von 15,9 Prozent angekündigt. Dies bedeutet für einen Durchschnittshaushalt Mehrkosten in Höhe von 16 Euro pro Monat. Ebenfalls betroffen ist der Versorger EWE aus Oldenburg, bei dem Haushalte im Durchschnitt mit zusätzlichen Kosten von 62 Euro pro Jahr für Strom und 455 Euro für Gas rechnen müssen.

Die Hauptgründe für diese Kostensteigerungen sind laut EnBW die Erhöhung der Netzentgelte für Haushaltsstrom sowie gestiegene staatliche Abgaben, Umlagen und Steuern, die ebenfalls Teil des Strompreises sind. Diese Entwicklungen sind laut dem Vergleichsportal Verivox keine Einzelfälle: Im März 2024 wurden bundesweit 82 Strompreiserhöhungen von regionalen Versorgern im Durchschnitt von etwa 6 Prozent angekündigt.

Es gab jedoch auch 13 Strompreissenkungen von rund 10 Prozent. Ein Drei-Personen-Haushalt mit einem Jahresverbrauch von 4000 kWh kann dadurch mit einer Entlastung von rund 221 Euro pro Jahr rechnen. Trotz dieser Ankündigungen von Preiserhöhungen gibt es auch Unternehmen wie Yello, die ihre Strompreise anpassen werden, jedoch noch keine konkreten Angaben gemacht haben. Gas bleibt dabei unberührt. Gründe für diese Anpassungen sind der Wegfall staatlicher Subventionen sowie hohe Beschaffungskosten der letzten Jahre.

Einige Unternehmen wie ENTEGA und Gasag halten ihre Preise stabil und bieten Tarife an, die unterhalb der Preisbremsen liegen. Jedoch wird darauf hingewiesen, dass bei Laufzeittarifen die Preise üblicherweise neu berechnet werden, wenn die Preisbindung endet.

Vattenfall hat angekündigt, seine Tarife je nach Marktlage tagesaktuell neu zu berechnen. Darüber hinaus werden Sonderverträge mit einer Preisgarantie von 12 Monaten angeboten, die zu günstigeren Konditionen als in der örtlichen Grundversorgung führen.

Die Hauptgründe für die Gasverteuerung sind die Erhöhung des CO2-Preises von 30 auf 45 Euro pro Tonne CO2 sowie die Erhöhung der Mehrwertsteuer von sieben auf 19 Prozent. Die vorübergehende Senkung des Steuersatzes für Erdgas durch die Bundesregierung, die als Reaktion auf den Angriff Russlands auf die Ukraine erfolgte, läuft Ende März aus.

Es wird erwartet, dass weitere Anbieter möglicherweise folgen werden. Immerhin hat der Branchenriese E.on angekündigt, vorerst auf eine Anhebung der Strompreise zu verzichten, schließt jedoch eine spätere Anpassung nicht aus.

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