08. Februar 2023 – Radio Brocken
Nachdem der Bund auch Haushalten, die mit Heizöl oder Pellet heizen, Zuschüsse zugesagt hat, haben sich viele über das zusätzliche Geld gefreut. Jetzt steht jedoch fest: viele werden von der finanziellen Unterstützung nicht profitieren. Warum?
Bis zu 2.000 Euro Zuschuss soll es geben: das hatte der Bund beschlossen, um alle Öl- und Pelletheizungsbesitzer wegen der hohen Energiepreise in 2022 zu entlasten. Viele hatten schon mit dem Geld gerechnet. Doch die Realität sieht anders aus, viele von denen werden wohl leer ausgehen.
Warum viele leer ausgehen werden
Der Zuschuss wird nicht, wie bei Gaskunden automatisch ausgezahlt bzw. mit der Abschlagsrechnung verrechnet, sondern muss extra beantragt werden. Hier müssen die Rechnungen aus dem Vorjahr vorgelegt werden.
Aber das ist nicht alles, denn in den Genuss der Hilfen kommt nämlich nur, wer zwischen 1. Januar und 1. Dezember 2022 nicht leitungsgebundene Brennstoffe wie Heizöl, Pellets und Flüssiggas gekauft hat. Außerdem muss der Preis gegenüber dem Vorjahr mindestens das Doppelte pro Liter beziehungsweise Tonne betragen haben. Von den Mehrkosten übernimmt der Bund 80 Prozent.
Mit „Mehrkosten“ ist allerdings – und hier liegt für viele das Missverständnis – aber erst der Betrag gemeint, der über den doppelten Preis hinausgeht. Für alles bis zum Doppelten des Preises gibt es überhaupt keinen Zuschuss. Diese Belastungen werden den Verbrauchern zugemutet. Und liegen die Mehrkosten unter 100 Euro, braucht man überhaupt keinen Antrag zu stellen.
Beispiel:
Hat man 2021 noch für 60 Cent pro Liter getankt, müssten 2022 es mindestens 1,30 Euro pro Liter sein. Bei einer Abnahmemenge von 2.000 Litern musste der Heizungsbesitzer statt 1.200 Euro dann 2.600 Euro zahlen. Das wären dann 200 Euro Mehrkosten, die man dann beantragen kann und von diesen erhält man gerade mal 80 Prozent - also dann nur noch 160 Euro - vom Bund. Vorausgesetzt man hat die Rechnungen aufgehoben.
