Kleine Veränderungen, große Wirkung: Bereits ein Grad weniger kann Ihre Heizkosten um sechs Prozent senken. Wir zeigen Ihnen, wie Sie Raum für Raum die optimale Temperatur einstellen und dabei bares Geld sparen – ohne zu frieren.
Die Heizsaison ist in vollem Gange, und viele Haushalte fragen sich: Wie kann ich Heizkosten sparen, ohne auf Komfort zu verzichten? Die Antwort liegt in der cleveren Anpassung der Raumtemperatur. Denn nicht jeder Raum benötigt die gleiche Wärme, und schon kleine Absenkungen machen sich auf der Heizkostenabrechnung deutlich bemerkbar.
Wie viel können Sie wirklich sparen?
Wer die Temperatur im Schlafzimmer von 20 auf 16 Grad reduziert, spart etwa 24 Prozent Heizenergie – über die gesamte Heizsaison summiert sich das zu erheblichen Kosteneinsparungen.
„Bereits kleine Veränderungen bei der Raumtemperatur können sich auf der Heizkostenabrechnung positiv auswirken", erklärt Markus Lau, Technikexperte beim Deutschen Verband Flüssiggas (DVFG). „Wenn man die Temperatur in einem Raum etwa um nur ein Grad Celsius absenkt, reduziert man seinen Energieverbrauch um rund sechs Prozent."
Die richtige Wohlfühltemperatur für jeden Raum
Nicht alle Zimmer müssen gleich warm sein. Die Wohlfühltemperatur liegt bei den meisten Menschen zwischen 19 und 22 Grad – doch es kommt auf die Nutzung an. Das Bad darf gerne etwas wärmer sein, während Küche und Schlafzimmer oft kühler bleiben können.
Empfohlene Raumtemperaturen im Überblick:
- Wohnzimmer: 20-22 Grad
- Schlafzimmer: 16-18 Grad
- Küche: 18-20 Grad
- Bad: 22-24 Grad
- Flur: 15-18 Grad
Temperatur im Schlafzimmer: Gut für Schlaf und Geldbeutel
Die Temperatur im Schlafzimmer abzusenken wirkt sich doppelt positiv aus: Sie sparen Heizkosten und schlafen besser. Experten der Deutschen Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin (DGSM) empfehlen eine Temperatur zwischen 16 und 18 Grad für erholsamen Schlaf. Der kühlere Raum unterstützt die natürliche Absenkung der Körpertemperatur während der Nacht.
Praktischer Tipp: Ziehen Sie auch zu Hause dicke Socken und einen warmen Pullover an. So können Sie die Raumtemperatur senken und Heizkosten sparen, ohne zu frieren.
Thermostat richtig einstellen: Was bedeuten die Zahlen?
Viele Menschen drehen das Heizkörperthermostat voll auf, um den Raum schneller zu erwärmen – ein Irrtum, der Energie verschwendet. „Häufiges Hoch- und Runterdrehen der Heizung verbraucht besonders viel Energie", warnt Technikexperte Lau. Besser ist es, die Heizung konstant auf niedriger oder mittlerer Stufe einzustellen.
Was bedeuten die Zahlen am Thermostat?
- Sternchen (❄): Frostschutz – Heizung läuft nur unter 5 Grad Celsius
- Stufe 1: etwa 12 Grad Celsius
- Stufe 2: etwa 16 Grad Celsius
- Stufe 3: etwa 20 Grad Celsius
- Stufe 4: etwa 24 Grad Celsius
- Stufe 5: etwa 28 Grad Celsius
Das Heizungsthermostat regelt die Endtemperatur im Raum – nicht die Geschwindigkeit, mit der sich der Raum aufheizt. Volles Aufdrehen bringt also keine schnellere Wärme, sondern nur höhere Heizkosten.
Energieverbrauch reduzieren: Weitere wichtige Tipps
Türen schließen zwischen unterschiedlich beheizten Räumen
Gibt es Zimmer mit unterschiedlichen Zieltemperaturen, sollten Sie die Türen zwischen den Räumen schließen. So verhindert die Wirtschaftsvereinigung Gebäude und Energie (VdZ), dass Wärme unnötig entweicht und der Energieverbrauch steigt.
Richtig lüften trotz Heizen
Auch in der kalten Jahreszeit sollten Sie mehrmals täglich lüften, um Schimmelbildung zu vermeiden. Am besten sorgen Sie für kurzen Durchzug (Stoßlüften) statt Fenster dauerhaft gekippt zu lassen. Während des Lüftens Türen öffnen, danach wieder schließen.
Ungenutzte Räume nicht auskühlen lassen
Selbst ungenutzte Räume sollten mindestens auf 15 Grad geheizt werden. Bei niedrigeren Temperaturen schlägt sich Feuchtigkeit an kalten Wänden nieder – ideale Bedingungen für Schimmel, warnt die Verbraucherzentrale NRW.
Fazit: Kleine Änderungen, große Wirkung
Die richtige Raumtemperatur einstellen ist eine der einfachsten Methoden, um Heizkosten zu sparen und gleichzeitig das Raumklima zu verbessern. Passen Sie die Temperatur an die Nutzung jedes Raums an, verstellen Sie das Thermostat nicht ständig, und achten Sie auf richtiges Lüften. So kommen Sie energiesparend durch den Winter – und Ihr Geldbeutel dankt es Ihnen.
Häufig gestellte Fragen (FAQ)
Wie viel Grad sollte man im Schlafzimmer haben? Experten empfehlen eine Temperatur zwischen 16 und 18 Grad Celsius im Schlafzimmer. Diese kühlere Raumtemperatur fördert einen erholsamen Schlaf und spart gleichzeitig Heizkosten. Wer die Temperatur von 20 auf 16 Grad senkt, reduziert die Heizenergie um etwa 24 Prozent.
Wie stelle ich die Heizung richtig ein, um Energie zu sparen? Stellen Sie das Thermostat konstant auf die gewünschte Stufe ein und vermeiden Sie häufiges Hoch- und Runterdrehen. Für Wohnräume eignet sich meist Stufe 3 (20 Grad), für Schlafzimmer Stufe 2 (16 Grad). Das Thermostat regelt die Endtemperatur, nicht die Aufheizgeschwindigkeit – volles Aufdrehen bringt also keine schnellere Wärme.
Wie oft sollte man im Winter lüften? Lüften Sie mehrmals täglich für 5-10 Minuten per Stoßlüftung mit weit geöffneten Fenstern. Sorgen Sie dabei für Durchzug, indem Sie gegenüberliegende Fenster oder Türen öffnen. Vermeiden Sie dauerhaft gekippte Fenster – das verschwendet Heizenergie und erhöht das Schimmelrisiko.